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MaSu, Neue Internationale 139, Mai 2009 Im Sommer wird's heißt und erst recht im Herbst. Und wer soziale Unruhen fürchtet, das musste Kollege Sommer vom DGB nun erleben, will nicht daran erinnert werden. Das musste auch Frau Schwan zu Kenntnis nehmen, die unverdrossen den Platz der besten Verliererin anstrebt. Aber die tapfere Gesine ist eine, die sichere Niederlagen und Krisen wenig anfechten - da ist in der SPD gut aufhoben. DGB und SPD sind daran gewöhnt, mit ihrer eigenen Krise zu leben. Sie nehmen´s wohl oder übel leicht. Nicht so die herrschende Klasse. Schließlich war sie bisher das Siegen gewohnt. Und selbst in Zeiten der Wirtschaftskrise kann man ja auf Licht am Ende des Tunnels hoffen. Vielleicht ist es aber auch nur ein entgegen kommender Zug - vielleicht ein Demonstrationszug. Oder, so schwant es Sommer und Schwan, drohen gar Betriebsbesetzungen, Generalstreiks, Revolten oder, neuerdings, Boss-Napping? Das Einzige, was gerade boomt, ist die Krisenpräventionsindustrie. Gut sind die Zeiten nur für Konkursverwalter. Daher auch das neue Nachrichtenprogramm der Bourgeoisie: Nur keinen Widerstand, nichts beschwören, nichts herbeireden - schließlich könnte es dann ja eintreten. Politik als Geisterbeschwörung. Dabei will der laue Sommer nur den heißen Herbst verhindern. Jetzt, meint er, würden die Gewerkschaftsführungen und die Betriebsratsfürsten mehr gebraucht denn je. Wer sozialen Frieden will, kommt um den DGB nicht herum. Ohne Partnerschaft sind französische Verhältnisse nicht mehr zu verhindern. Da hat Sommer Recht. Trotzdem erntet er nur Schelte. Schließlich wollen sich die Herren Kapitalisten nicht von ihrem Diener belehren lassen. Sie fordern: Nicht blöd labern, Sommer! Zugeständnisse ohne viele Worte - dass braucht das Kapital! Mit Basta hat's auch schon bei Schröder geklappt. Und überhaupt, war sagt denn, dass sich der DGB im heißen Herbst nicht selbst die Finger verbrennt? |
Nr. 139, Mai 2009
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