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Heile Welt

HaHo, Neue Internationale 96, Dez 2004/Jan 2005

Zum Entedankfest schenkte Bush einem Truthahn das Leben. Ja, der US-Präsident ist vorsichtig geworden - nicht in der Außenpolitik, aber beim Essen. Immerhin wäre Dabbelju ja fast schon einmal an einer Brezel erstickt. Tja, es geht eben nicht jeder Wunsch in Erfüllung. Trotzdem: eine große humane Geste, die zudem auch Munition spart, welche man momentan im Irak viel dringender braucht.

Denn für die Iraker gilt der Tierschutz natürlich nicht. Deshalb schenkt ihnen Bush nicht das Leben, sondern die Demokratie. Deshalb auch Uran-Munition statt Schrotkörner.

Um die Einführung der Demokratie im Irak zu sichern, war es vorher nötig, das Land anzugreifen und zu besetzen. Das hätte Bushs Wahlgegner Kerry, der die Witwe von Ketchup-Millionär Heinz geheiratet hat, nie fertig gebracht. Während Bush nur Länder mit Erdöl angreift, würde Kerry nur Staaten mit ausgedehnten Tomatenplantagen bombardieren. Dort fallen auch die Blutlachen der Zivilisten nicht so auf.

Für den Sieg der Demokratie müssen zuerst die Antidemokraten besiegt werden. Die gibt es aber zum Glück nur in jenen irakischen Städten, die von Irakern bewohnt sind. Wie Falludscha zeigt, beginnt die Wahl-Vorbereitung damit, die Erstellung der Wählerverzeichnisse zu vereinfachen, indem man die Einwohnerschaft dezimiert. Doch Dabbelju ist ja daran gewöhnt, dass man für Wahlsiege nicht die Mehrheit der Bevölkerung braucht.

Wer die Wahl hat, hat ja bekanntlich auch die Qual, was gerade auch die im Zuge der Wahlvorbereitung gefolterten Iraker bestätigen können. Auch der GI, der vor laufender Kamera einen wehrlosen Iraki erschoss, steht für die zielsichere Durchsetzung der Demokratie.

Welche großartige Perspektive liegt nun vor dem Irak! Vor den Wahlen war es ein Land, das abhängig ist, während es nach den Wahlen ein abhängiges Land sein wird.

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Nr. 96, Dez 2004/Jan 2005

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