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REVOCAMP 2004

Eine Spitzensache!

Joy Mac, Neue Internationale 93, September 2004

Anfang August kamen etwa 100 revolutionäre AktivistInnen aus Europa und Asien zusammen, um politische Fragen unserer Bewegung zu diskutieren - und natürlich auch, um Spaß miteinander zu haben. Das REVOCAMP 2004 wird uns lange in Erinnerung bleiben.

Die TeilnehmerInnen kamen aus der Tschechischen Republik, der Slowakei, Schweden, England, Wales, Österreich, Deutschland und aus Indonesien! Der größte Teil waren Mitglieder von REVO-Gruppen, aber auch SympathisantInnen sowie VertreterInnen der Ungarischen Linken Front und von Attac Ungarn. Das Camp war eine großartige Möglichkeit, Ideen auszutauschen und Aktionen außerhalb der eigenen Landesgrenzen zu vereinbaren.

Politische Themen

Lisi von REVOLUTION Österreich eröffnete das Camp mit einer kurzen Einführung über World Revolution und die Kampagnen des letzten Jahres, wie jene gegen den Krieg, die für die Freilassung von Mario Bango und die Kampagne für die Errichtung einer Jugendinternationale. Sie schilderte den Fortgang dieser Kämpfe und die internationale Koordination, die wir bei der letzten globalen Zusammenkunft 2003 entwickelt hatten. Sie wies auf die großen Möglichkeiten hin, die sich aktuell für uns bieten - insbesondere das Europäische Sozialforum in London (vom 14. - 17. August). Wir haben dort Gelegenheit, eine Jugendversammlung zu fordern und können so einen Schritt vorwärts Richtung Aufbau einer Jugendinternationale machen. Dies war eines der wichtigsten Themen, die während des Revocamps besprochen wurden: Wie können wir zusammenarbeiten, um dieses Vorhaben zu verwirklichen?

Im Mittelpunkt des Revocamp-Programms standen praktische Workshos und Vorstellungen unserer Aktivitäten auf der Straße, in Schulen und an den Unis. Dazu gab es auch praktische Übungen wie dem öffentlichen Sprechen, zur Ersten Hilfe und für die Straßenagitation. Es gab auch viele theoretische Diskussionen und Schulungen, wie z.B. "Warum ist Reformismus so mächtig?", "Was ist Marxismus?" oder "Wie bekämpfen wir Rassismus und die extreme Rechte?".

Dennoch war der Tagesablauf nicht so voll gepackt, dass wir keine Zeit mehr hatten, Extra-Diskussionen und Sitzungen abzuhalten. Genosse Meistra aus Indonesien hielt einen interessanten Workshop über die indonesische Studentenbewegung, Das rief eine lebhafte Diskussionen über die dortigen Verhältnisse hervor. Es wurde nicht nur über die indonesische Studentenbewegung diskutiert, sondern auch über die dortige Arbeiterbewegung und die politischen Folgen der letzten Wahlen in Indonesien.

Die GenossInnen aus der Slowakei und Ungarn kamen zu einem Austausch über das Thema Nationalismus zusammen. Sowohl in der Slowakei als auch in Ungarn betreiben die Regierungen einen national-chauvinistischen Krieg gegen die Minderheiten in ihren Ländern. Es wurde besprochen, wie man sich dem entgegenstellen kann. Es gab auch jede Menge Zeit für ungezwungene Gespräche zwischen den GenossInnen über ihre speziellen Erfahrungen.

Wir hielten auch ein Frauentreffen ab, in dem über Sexismus innerhalb der Gesellschaft und der Bewegung diskutiert wurde, wie wir uns dem stellen und mehr Frauen in den Kampf gegen den Kapitalismus gewinnen können. Zur selben Zeit hielten die Männer ein antisexistisches Treffen ab, um ihr Verständnis von Sexismus und wie er sich manifestiert zu vertiefen. Dies ist sehr wichtig, denn der Kampf für Frauenbefreiung kann nicht nur allein von den Frauen getragen werden; auch Männer müssen eine aktive Rolle im Kampf gegen den Sexismus spielen.

Ein bedeutender Schritt vorwärts war der erste Schwulen-, Lesben- und Bisexuellen-Treffen in diesem Jahr im Camp. Dies muss weiterverfolgt werden und konkrete Schritte gegen Homophobie unternommen werden, um diesen auch in unseren Reihen zu beseitigen.

Ein großer Dank gebührt Eda, dem tschechischen Genossen, der das "microsoft-freie" Internetcafe aufgebaut hat und während des Camps leitete. Es war eine große Hilfe für alle, weil wir so im auf dem laufenden über die Entwicklungen in der Welt waren und sofort darauf reagieren konnten.

Pläne für die Zukunft

Die Debatte über die Änderungen unseres Manifests, "Der Weg zur Revolution", verlief erfolgreich. Vor allem, nachdem wir uns in kleine Gruppen aufteilten, um die kontroversen Änderungsanträge zu bearbeiten. Die Tagung vereinbarte, dass es sich um ein internationales Manifest handelt, dass nationale Gruppen aber Beschlüsse erarbeiten können, um so auf Ereignisse oder nationale Besonderheiten eingehen zu können.

Es gab Bedenken über den demokratischen Charakter der Tagung - diejenigen REVO-Mitglieder, die nicht in der Lage waren aufgrund finanzieller, häuslicher etc. Probleme zum Camp zu kommen, hatten keine Stimme, obwohl sie in ihren Ländern aktiv sind. Deshalb gab es Diskussionen über die Notwendigkeit eines noch repräsentativeren Entscheidungsgremiums wie z.B. eine Delegierten-Konferenz. Diese wichtige Debatte hält noch an.

Die Erörterungen über das nächste Europäische Sozialforum in London waren sehr informativ. Wir teilten uns in nationale Gruppen auf, um zu bereden, wie wir uns darauf vorbereiten, wie wir so viele Personen wie möglich mitnehmen können und wie wir als politische Gruppe Einfluss nehmen können. Das internationale Koordinationskomitee von World Revolution begann, eine Deklaration zu erarbeiten, die wir der Jugendversammlung vorschlagen wollen. Wir brauchen eine radikale Stellungnahme, die verdeutlicht, dass unsere Bewegung dafür kämpft, das kapitalistische System zu überwinden, nicht zu reformieren. Es ruft dazu auf, sich auf der Versammlung der Sozialen Bewegungen für die Anti-G8-Proteste nächstes Jahr in Schottland vorzubereiten und den Kampf gegen die Führer der imperialistischen Nationen zu forcieren.

Das Camp endete mit einem Nachahmungsspiel des Niedergangs der chilenischen Revolution von 1973. Sehr plastisch wurden die Unterschiede zwischen revolutionärer und reformistischer Politik herausgearbeitet und die Fehler der handelnden Kräfte damals analysiert.

Das abschließende Plenum des Camps verlas Solidaritätsbekundungen der australischen REVO-Gruppe und der Liga für die Fünfte Internationale vor. Das Revocamp 2004 sandte solidarische Grüße an den politischen Gefangenen Mario Bango in der Slowakei sowie an Martin Ogando und Sergio Salgado in Argentinien (she. Kasten).

Brief an Mário Bango

Lieber Mário,

unser REVOCAMP übermittelt dir unsere tiefste Solidarität in dieser für dich schwierigen Situation. Mit dem bevorstehenden Prozess werden wir alles in unserer Macht Stehende tun, um das Gericht anzuprangern, den üblen Rassismus, dem du ausgesetzt bist, zur Schau zu stellen und für deine sofortige Freilassung aufzurufen und zu mobilisieren. Du sollst wissen, dass wir bei dir sind in diesem Kampf, tief in unserem Herzen und wir wollen dir dabei helfen, deine schwere Last zu tragen.

In tiefster Solidarität
Die Mitglieder von World Revolution im Revocamp
Prag, 16. August 2004

Solidaritätsbekundung vom REVOCAMP

Wir, die revolutionäre Jugend aus ganz Euroa und der Welt versammelt im Revocamp in Prag, drücken unsere Solidarität mit den argentinischen Studenten Martin Ogando und Sergio Salgado aus. Diese zwei Studentenführer aus der Universität von Buenos Aires werden verfolgt, weil sie 1999 an der Mobilisierung gegen den Wahlbetrug der Studentenvertretung teilnahmen. Sie werden mit bis zu sechs Jahren Haft bedroht.

Wir fordern den sofortigen Stopp aller Verfolgungen von Kämpfern - Studenten, Arbeitern, Arbeitslosen und Jugendlichen - in Argentinien. Freiheit für Martin und Sergio! Stoppt die Verfolgung von politischen Aktivisten! Für die Weltrevolution!

REVOLUTION Tschechische Republik, Slowakei, Deutschland, Österreich, Großbritannien, Schweden, Indonesien, Ungarische Linke Front
Prag, 6. August 2004

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neue internationale
Nr. 93, September 2004

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*  Hartz IV und Frauen: Zwischen Herd und Billigjobs
*  Neues Fiasko der IG Metall: Daimlers Sumpfkopeke
*  PDS aktuell: Reformistischer Phönix?
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*  Venezuela: Chavez siegt - für wen?
*  Sudan und der Imperialismus: "Humanitäre" Intervention?
*  REVOCAMP 2004: Eine Spitzensache!
*  Kampf dem Rassismus! Freiheit für Mário Bango!
*  Michael-Moore-Film: Fahrenheit 9/11
*  14.-17. Oktober: Europäisches Sozialforum: London Calling!


WORLD REVOLUTION

REVOLUTION Germany

REVOLUTION Austria

"Der Weg zur Revolution"

Ein Sommer für die Revolution (Bericht vom Revocamp 2003)