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Heile Welt

HaHo, Neue Internationale 190, Juni 2014

König Fußball regiert die Welt - diesen Eindruck könnte man während der WM tatsächlich haben. Doch neben dem König gibt es natürlich noch ein paar Großfürsten, die mitregieren: Konzerne, Banken oder der IWF.

Wer bei jeder WM auch ohne Qualifikation und Schiri-Bestechung immer mitspielt, sind z.B. Adidas oder Nike. Ob Tor oder Selbsttor: immer kommt der Schuss von einem Markenschuh, immer tropft der Schweiß der Kicker auf ein Markentrikot.

Aber kein noch so kleiner Tropfen Körperflüssigkeit darf denjenigen auf die Designer-Klamotten fallen, die sie herstellen. Dafür fällt ihnen schon Mal das Dach vom Betrieb auf den Kopf, denn für dieses wir nicht so viel ausgegeben wie für das Dach eines WM-Stadions.

Vielleicht sollte deshalb parallel zu den Ergebnis-Tabellen der WM auch eine solche mit den Gewinnsprüngen der Sportartikel-Konzerne veröffentlicht werden?! Auch eine Unfall- und Todesstatistik von Beschäftigten in der Textil- und Schuhindustrie in Bangladesh oder Pakistan wäre ein gute Ergänzung zur WM-Scorer-Liste.

Oft wird gesagt, dass die FIFA wie die Mafia funktioniert. Das ist jedoch eine üble Verleumdung, denn so blöd, eine Fußball-WM in Katar ausrichten zu wollen, ist die Mafia nicht. Und meist lässt die sich auch nicht erwischen, wenn sie Schwarzgeld kassiert. Insofern wäre die oft geforderte Kontroll-Technik für die Toren bei der FIFA ganz gut.

Wie auch manche Begegnung ein Nachspiel hat, könnte auch die WM in Brasilien eines erleben: statt Public viewing public protests! Brasilien ist eben eine Fußball-Nation. Da geht es um Bewegung - mit und ohne Ball. Auch das Spielverständnis der Bevölkerung wächst. Dass die Regierung Dilma nur noch der Vollstrecker für FIFA und Co. ist, haben sie schon kapiert. Nun müssen sie sich nur noch trauen, allen Chefcoachs die Rote Karte zu zeigen und selbst das Spiel zu machen.

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Nr. 190, Juni 2014
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