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Pakistan

Widerstand gegen Privatisierung

Revolutionary Socialist Movement, Pakistan, Sektion der Liga für die Fünfte Internationale, Neue Internationale 154, November 2010

Elektrizitäts-ArbeiterInnen aus dem ganzen Land organisierten am 13.Oktober Proteste gegen die Privatisierung öffentlicher Unternehmen.  In Pakistan existiert eine wachsende Wut über die konstanten Preissteigerungen essentieller Güter verbunden mit steigender Arbeitslosigkeit, welche die elende Armut noch weiter verschlimmern.

Die ohnehin schon große Lücke zwischen Armen und Reichen vergrößert sich noch Tag für Tag, was viele Leute wütend macht. Die Regierung hat jetzt vorgeschlagen, die staatliche Firma Pepco (Pakistan Electric Power Company) zu privatisieren und in mehrere kleinere Firmen aufzulösen. Dieser Vorschlag kommt auf Anweisung der Weltbank und des IWF - ein klares Zeichen dafür, dass die Bosse versuchen, die Krise zu missbrauchen um öffentliche Dienstleistungen zu privatisieren.

Die Proteste wurden von der Gewerkschaft der WAPDA (Pakistan's Water and Power Development Authority), die WAPDA-Hydro-Electronic-Trade Union, organisiert und stießen auf massenhaften Rückhalt von ArbeiterInnen aus dem ganzen Land. Es gab Massendemonstrationen und -Kundgebungen in allen größeren Städten wie Peshawar, Rawalpindi, Gujranwala, Faislabad, Multan, Hyderabad, Quetta und anderen.

In Lahore marschierten Tausende ArbeiterInnen von der „Bukhtiar Labour Hall“ durch die Innenstadt und beendeten die Demonstration mit einer Kundgebung vor dem Lahore Presse Club. Sie trugen rote Fahnen und Banner, die ihre Forderungen unterstützten und riefen Slogans wie „Nieder mit der Weltbank, nieder mit dem IWF!“, „Nieder mit der Privatisation!“ und „Gegen Preiswucherung und Arbeitslosigkeit!“ Einige DemonstrantInnen verbrannten ein Symbol des IWF.

Der Generalsekretär der Gewerkschaft Khurshid Ahmad sagte, dass die geplante Zerlegung von PEPCO und die dahinterstehenden Weisungen der Weltbank gegen die Interessen der ArbeiterInnen seien.  Er rief die WAPDA dazu auf, die Forderungen der ArbeiterInnen zu erfüllen und erklärte, dass wenn die Regierung sich nicht auf Gespräche mit den GewerkschaftvertreterInnen einließe, sie nach Islamabad marschieren würden. Andere GewerkschaftsführerInnen sagten, dass die ArbeiterInnen kein Opfer scheuten, um die neoliberalen Pläne der Regierung zu durchkreuzen und dass die kürzlichen Privatisierungen von öffentlichen Unternehmen wie z.B. KESC (Energieversorgungsunternehmen der Stadt Karachi) bereits die Fehler dieser Politik bewiesen hätten.

Die Stimmung unter den ArbeiterInnen war sehr gut, sie sind entschlossen bis zum Ende gegen die geplante Privatisierung und für ihre Forderungen zu kämpfen. Sajjid Hussain sagte der „Resistance“ (Zeitung der pakistanischen Sektion der LFI): „Wir leben in sehr schlechten Verhältnissen, es ist schwer in dieser Situation zu leben. Wir werden für unsere Forderungen und gegen die Privatisierung kämpfen.“

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Nr. 154, Nov. 2010
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