HaHo, Neue Internationale 149, Mai 2010

Die Opfer der deutschen Heimatverteidigung am Hindukusch waren nicht umsonst. Sie haben die deutsche Sprache reformiert. Nachdem zuerst von „Friedenseinsatz“ und „Absicherung des Wiederaufbaus“ die Rede war, änderte sich der Sprachgebrauch über „teils von Kämpfen geprägte Friedens-Präsenz“ in „kriegsähnliche“ Zustände. Nun hat Minister von zu Guttenberg das K-Wort gewagt: „Es herrscht Krieg“, meinte er - zumindest „umgangssprachlich“.

Wer hätte auch gedacht, dass Militäreinheiten, die schießen und beschossen werden, sich eventuell im Krieg befinden?

Die Regierung stellt sich hinter ihre Soldaten. Das ist sicherer als davor, denn während Angie und ihr Freiherr nur im Ascheregen warten mussten, harren die Landser im Kugelhagel aus. Die Präsenz der NATO sichert schließlich Wiederaufbau und Demokratie. Die sind so gesichert, dass sie in Afghanistan noch niemand gesehen hat.

Nachdem schon Ostdeutschland in eine blühende Landschaft verwandelt wurde, folgt nun Afghanistan. Und die Mohnfelder blühen ja auch üppiger als je zuvor.

Dafür kooperiert man auch gern mit total korrupten Leuten (auch als Karsai-Regierung bekannt), dafür verhandelt man mit netten Warlords und aufgeklärten Taliban. Leider sind diese speziellen Fortschritts-Freunde immer so undankbar. Ob Saddam oder Taliban - kaum ist das Kettenhündchen gemästet, beißt es Herrchen in die Wade. Nun hat Karsai auch noch damit gedroht, sich den Taliban anzuschließen. Jetzt grübelt die Welt, was das für die Welt bedeutet ...

Jedenfalls werden jetzt schwere Waffen für unsere schweren Jungs geliefert, damit sie beim Brunnenbohren und beim Schutz von Ölleitungen und anderen vitalen großdeutschen Interessen noch erfolgreicher sind. Das riecht gewaltig nach Sieg, waren doch früher Londoner Kolonialisten und Moskauer Stalinisten auch schwer bewaffnet und schwer erfolgreich.

Sieht so die neue Abzugsperspektive aus?! Natürlich, denn die NATO behält ja weiter den Finger am Abzug.

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