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Hungerrevolten

Stiller Tsunami Hunger

Janosch Janglo, Neue Internationale 130, Juni 2008

Die Verfechter des freien Marktes und der Konkurrenz beschwören täglich die Segnungen des globalen Kapitalismus. Doch in den vergangenen Wochen prägten nicht Berichte über wachsende Märkte, Boomländer und hohe Renditen die Schlagzeilen, sondern Meldungen über Revolten, die alle ein und demselben Grund hatten: Hunger.

In Haiti, Ägypten, Burkina Faso, Indonesien, Elfenbeinküste, Mauretanien, Mocambique, Senegal u.a. Ländern protestierten Hunderttausende wegen fehlender Lebensmittel oder unerschwinglicher Preise. Teils kam es zu bewaffneten Auseinandersetzungen mit dem Staat.

Das UN World Food Programme (WFP) gab bekannt, dass dieser „stille Tsunami“ die größte Herausforderung in der 45jährigen Geschichte der Organisation sei. Das WFP musste schon erste Hilfsprogramme einstellen, da sie aufgrund gestiegener Preise nicht mehr zu finanzieren sind. „Dies ist das neue Gesicht des Hungers - Millionen Menschen, die vor sechs Monaten noch nicht unter akutem Hunger leiden mussten, tun es nun,“ meinte WFP-Exekutivdirektorin Josette Sheeran.

In kurzer Zeit schossen die Lebensmittelpreise in exorbitante Höhen. Allein im Januar/Februar stiegen die Nahrungsmittelpreise um 55 Prozent, um im März dann noch einmal um weitere 20 Prozent zu klettern. Reis, Hauptnahrungsmittel für fast die Hälfte der Weltbevölkerung, kostet zum Teil doppelt so viel wie im Dezember. Die Preisexplosion betrifft besonders die „Entwicklungsländer,“ also die vom Imperialismus beherrschten Länder. 75 Prozent von ihnen sind Nettoimporteure von Lebensmitteln, vor allem in Afrika.

Länder wie Indien, zweitgrößter Reisproduzent der Welt, und Kambodscha haben den Reisexport verboten. Die Philippinen versuchten jüngst verzweifelt, in China Weizen zu kaufen, da der Reis ausgeht.

Aber Preissteigerungen sind auf dem globalen Markt nicht nur ein Problem dieser Länder. Auch in Deutschland spüren Hartz IV-EmpfängerInnen und Niedriglohn-EmpfängerInnen und ihre Familien immer stärker die steigenden Lebensmittelkosten.

Ursachen

Die Medien waren schnell mit Erklärungen für die Misere zur Hand. So wurden der immer ausgedehntere Anbau von Pflanzen für Bio-Sprit oder die gestiegene Nachfrage nach Nahrung v.a. in China als Erklärung präsentiert. Doch eine genauere Betrachtung zeigt, dass es nicht einzelne Ursachen sind, die zu den Hungersnöten geführt haben, sondern das kapitalistische Wirtschaftssystem allgemein bzw. dessen Krise im Besonderen.

Vor allem zeigt sich, dass die Versorgungsengpässe und die gestiegenen Preise nicht unbedingt aus allgemeinem Mangel an Lebensmitteln herrühren. Nach Angaben der FAO ist die weltweite Getreideproduktion trotz globaler Erwärmung 2007 um 5 Prozent gesteigert worden. 2008 zeichnet sich beim Getreide sogar eine weltweite Rekordernte ab. Dagegen fällt der Anstieg der Weltbevölkerung von derzeit 1,3 Prozent jährlich deutlich geringer aus.

Die rasant steigenden Preise für Erdöl fossile Energieträger haben weltweit einen Boom bei der Produktion von Biotreibstoffen ausgelöst. In den USA, die ihre starke Abhängigkeit vom Erdöl lockern wollen, landet bereits gut ein Drittel der Maisernte in der Ethanolproduktion.

In Mexiko, kam es schon 2007 wegen der explodierenden Maispreise zu einer Nahrungsmittelkrise. Der weltweit größte Getreideproduzent USA macht jährlich 7,3 Mrd. Euro an Subventionen für die Ethanolproduktion locker. Werden die Pläne zur Kraftstoffgewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen verwirklicht, könnte der Maispreis allein durch die Biotreibstoffproduktion bis 2020 um weitere 26 Prozent steigen.

Doch Flächen, und damit Biomasse, sind begrenzt. Dem gegenüber steht eine immens hohe Verschwendung an fossilen Energieträgern in den Industrieländern. Bürgerliche Parlamente voller Lobbyisten haben natürlich wenig Interesse daran, den Verbrauch zu senken und in erster Linie die riesigen Einsparpotentiale, die die energie- und materialintensive Produktion hat, zu nutzen.

Hier soll mit Hilfe nachwachsender Rohstoffe zumindest der Status Quo gehalten werden, vor allem aber einen weiter steigenden Energieverbrauch ermöglichen und zukünftige Engpässe bei der Bereitstellung von Erdöl abfedern. So will Deutschland 20 Prozent der konventionellen Treibstoffe bis 2020 substituieren. Dazu müssten ca. 50 Prozent der dafür benötigten Biomasse importiert werden.

Bereits 2007 hat sich innerhalb nur eines Jahres der EU-Mais-Import gegenüber 2006 von 4,1 auf 11,5 Mill. Tonnen fast verdreifacht. Gegenwärtig nimmt der Anbau nachwachsender Rohstoffe mit 1,9 Prozent noch einen geringen Anteil an der weltweit zur Verfügung stehenden Ackerfläche in Anspruch. Zu gering, um maßgeblich für die extremen Preissteigerungen verantwortlich zu sein.

Hedge Fonds

Trotzdem wird die Biospritproduktion als Hauptgrund für die Preissteigerungen zur Verschleierung der tatsächlichen Ursache immer wieder vorgeschoben. Richtig ist, dass die Nahrungsmittelpreise langfristig aufgrund der zunehmenden Flächenkonkurrenz zur Lebens- und Futtermittelproduktion steigen werden.

Der Agrospritsektor wird daher gegenwärtig als Investitionsfeld mit hohen Profitchancen gewertet. Folglich lenkten viele Investoren nach der geplatzten Immobilenblase ihre Gelder in die lukrativen Biospritmärkte. So konnten Hedge Fonds in den letzten eineinhalb Jahren hohe Profite aus der Spekulation mit Agrar-Rohstoffen erzielen.

Je höher die Warenpreisinflation steigt, je mehr investieren auch andere in der Hoffnung auf fette Gewinne. So haben sich die Aktivitäten der Hedge Fonds in den letzten beiden Jahren mehr als verdreifacht. In Zeiten einer extremen Verwertungskrise des Kapitals werden auf der Jagd nach guten Anlagemöglichkeiten inzwischen auch lebenswichtige Güter wie Wasser zum Ziel von Spekulanten.

Naturkatastrophen

Daher reiben sich Spekulanten bei Naturkatastrophen oder Getreide Missernten, die das Angebot auf dem Weltmarkt verknappen und so die Preise in die Höhen schnellen lassen, die Hände.

Die mit der globalen Erwärmung zunehmenden Wetterextreme machen Investitionen in diesen Markt so interessant, weil mit jeder Verknappung der Produkte die Profitchancen steigern. Diese Wetterextreme nehmen weiter zu. In vielen Ländern, die zu den Hauptproduzenten gehören, sind aufgrund von Dürren oder Überschwemmungen die Erträge massiv eingebrochen. Australien - fünftgrößter Produzent von Weizen - erlebt nun schon seit 2002 in Folge eine Dürre, welche die Erträge um bis zu 60 Prozent verringerte.

Infolgedessen mussten mehr als 10.000 Bauernfamilien in den vergangenen Jahren ihre Höfe verlassen, weil sie nicht mehr von den Erträgen ihrer Felder leben konnten, dies sind 10 Prozent aller australischen Bauern innerhalb von 5 Jahren! Somit droht der Agrar-Export Australiens, das zwei Drittel seiner Agrargüter exportiert, bis 2050 um bis zu 79 Prozent zurückzugehen. Auch Deutschland verzeichnete 2006 vor allem in den kontinental geprägten Gebieten Ostdeutschland Ertragseinbrüche bis zu 35 Prozent. In Thailand bedroht aktuell Trockenheit derzeit in 55 von 76 Provinzen die geplante Reisaussaat.

Tendenziell werden weltweit die Erträge durch die globale Erwärmung abnehmen, da durch die Temperaturerhöhung und damit steigender Verdunstung sowie der Zunahme von Wetterextremen die positiven Effekte einer erhöhten CO2-Düngung mehr als aufgehoben werden. Vorsichtige Schätzungen gehen von einem weltweiten Rückgang der Getreideernte um 4 Prozent oder 160 Mill. Tonnen aus. Dies würde zusätzlich 120 Millionen Menschen mit dem Hungertod bedrohen.

Für Länder wie Bangladesch mit einer überwiegend kleinbäuerlichen Struktur wird bis 2030 ein Ertragsrückgang von 14 bis 24 Prozent prognostiziert. Dies zeigt, dass die Entwicklungsländer mit einer extensiveren Produktion viel stärker unter den Folgen der globalen Erwärmung leiden werden.

Weltbank, IWF und EU-Subventionen

Aber nicht nur die  traditionelle kleinbäuerliche Bewirtschaftung, die oft noch ohne Maschinen erfolgt, ist für die Unproduktivität verantwortlich, sondern die knallharte Handels- und Wirtschaftspolitik der Weltbank, die diesen Ländern aufgrund neokolonialer Handelsbeziehungen aufgezwungen wird.

„Strukturanpassungsmaßnahmen“, die im Zuge der Kreditvergabe durchgesetzt werden, nötigen Entwicklungsländer dazu, ihren Markt für Billigimporte aus den hochindustrialisierten Staaten und die gesamte Landwirtschaft auf den Export auszurichten. Kaffee, Kakao, Baumwolle oder Palmöl (Cash crops), also schnell verkäufliche und profitable Nutzpflanzen, verdrängen in intensiver Monokultur den Anbau für den Eigenbedarf und damit für die Nahrungsversorgung der lokalen Bevölkerung.

Zudem werden viele Kleinbauern von exportorientiert wirtschaftenden Großgrundbesitzern zur Ausweitung ihrer Anbauflächen für Cash crops von ihren Flächen vertrieben. Dies führt zu einer massiven Landflucht in die Städte, wo ehemalige Kleinbauern heute in Slums vegetieren oder versuchen, in reichere Industriestaaten zu flüchten.

Die Länder der südlichen Sahara erwirtschaften 90 Prozent der Exporteinnahmen aus der Produktion von Baumwolle. Diese Staaten sind gleichzeitig stark abhängig von Weizenimporten, die sie sich aufgrund sinkender Preise für Baumwolle und gleichzeitig steigenden Getreidepreise immer weniger leisten können. Um das Niveau der Exporteinnahmen hoch zu halten, werden die Flächen für Cash Crops immer weiter zu Lasten der Selbstversorgung ausgedehnt - eine Hungerspirale, verursacht durch neokoloniale Politik.

Zugleich senken Vorgaben von IWF und Weltbank zur Verstärkung der Kontrolle über diese Länder das Einkommensniveau durch rigide Sparvorgaben für die öffentlichen Haushalte, Lohnkürzungen, Flexibilisierung der Arbeitsmärkte und Privatisierung von öffentlichen Unternehmen. Kein Zufall also, dass gerade in Ländern wie Tschad oder Burkina Faso Menschen gegen den Hunger revoltieren.

Denselben Effekt der Verdrängung der lokalen Lebensmittelproduktion hat die Abschottung der imperialistischen Länder gegen preiswertere Agrarprodukte aus den Entwicklungsländern. Diese Subventionen sind rund viermal so hoch wie die Entwicklungshilfe-Ausgaben.

Da die europäischen Bauern besonders bei Fleisch und Milch gigantische Überschüsse produzieren, gibt die EU immer noch jährlich 1,4 Mrd. Euro aus, um überschüssige Produkte auf den Weltmarkt zu drücken. Folglich sind diese hoch subventionierten Produkte auf den lokalen Märkten der halbkolonialen Länder konkurrenzlos billig.

Beispiel Kamerun: Tiefgefrorenes Schweinefleisch aus Europa wird für ein Euro pro Kilo verkauft, frische, heimische Ware dagegen zum Preis von 2,50 Euro. Die EU subventioniert jedes Kilo mit 31 Cent. Jedes Jahr werden 30.000 Tonnen Fleisch nach Westafrika aus Europa exportiert. Das bedeutet den Verlust von 210.000 Arbeitsplätzen in Afrika. Da in Afrika jeder Arbeitsplatz ungefähr sieben Menschen ernährt, werden durch diese Exporte ungefähr 1,4 Millionen Menschen in die Armut geschickt.

Westlicher Lebensstil und Flächenverlust

Auf der anderen Seite hat dies auch zu Änderungen in den Eßgewohnheiten geführt. So wird aufgrund der Importe und des Rückgangs der lokalen Nahrungsmittelproduktion mit standortangepassten Sorten und Kulturarten in Westafrika verstärkt Weißbrot statt Hirse verzehrt.

Vor allem aber Schwellenländer wie China und Indien mit zusammen 2,4 Mrd. Einwohnern verzeichnen eine wachsende Nachfrage an Getreide, Fleisch- und Milchprodukten, speziell von den schnell wachsenden Mittelschichten. Neben 45 Prozent der Chinesen, die mit einem Einkommen von weniger als 2 Dollar pro Tag leben müssen, hat sich in China eine städtische Mittelschicht herausgebildet, die den Pro-Kopf-Fleischverbrauch seit 1980 verdreifachte und den Milchverbrauch 2007 seit 1990 auf 25 Kilo pro Kopf vervierfachte- Tendenz steigend. In Indien stieg der Fleischkonsum seit 2002 um 40 Prozent.

Schweine, Rinder und Hühner werden allerdings mit Getreide gefüttert - man benötigt 8 kg Getreide, um 1 kg Rindfleisch zu erzeugen. Besonders in den Schwellenländern hat dies einen doppelten Inflationseffekt. Durch die stark gestiegene Nachfrage nach Getreide als Futtermittel wurde nicht nur Getreide selbst teurer, sondern auch die damit gefütterten Fleisch liefernden Tiere. Folglich stieg der Preis für Schweinefleisch in China im letzten Jahr um 58 Prozent.

Zudem geht in China wegen der zunehmenden Industrialisierung und Verstädterung jedes Jahr ein Prozent (entspricht der Fläche von Holland und Belgien zusammen) an Agrarfläche verloren, was neben der Fleischproduktion die Flächenkonkurrenz zusätzlich verstärkt. Dieses Problem ist nicht auf China begrenzt: Durch Erosion, Versalzung, Austrocknung oder Überbauung gehen jährlich zwischen fünf und sieben Millionen Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche verloren - alle fünf bis sechs Jahre eine Fläche der Größe Deutschlands. So steht immer weniger Fläche für immer mehr an zu ernährende Menschen, bei weiter rasant steigender Weltbevölkerung, zur Verfügung. Konnten 1970 noch rund 0,18 Hektar pro Kopf angebaut werden, sind es heute noch knapp 0,11 Hektar.

Krise des Systems und globaler Widerstand

Alle diese Ursachen für die Hungerrevolten zeigen, dass dies eine Krise des Systems ist- ein Produkt des kapitalistischen Marktes selbst. Sie offenbaren den anarchischen Charakter der kapitalistischen Produktionsweise. Diese wird noch durch eine massive Verwertungskrise aufgrund fehlender profitabler Anlagemöglichkeiten in großen Teilen der Weltwirtschaft verschärft.

Rohstoffe wie Öl oder Lebensmittel versprechen noch gute Renditen. Immer rücksichtsloser wird dieser Kampf geführt und endet immer häufiger in Krieg und Verelendung von Millionen.

Da der Kapitalismus sich aber zugleich seine eigenen Totengräber schafft, nimmt der globale Widerstand gegen dieses System zu. Millionen ArbeiterInnen, Kleinbauern, Jugendliche und Marginalisierte haben gegen die Verschlechterung ihrer Lebenssituation wegen steigender Nahrungsmittelpreise protestiert. Oft war dieser Widerstand organisiert und endete in Plünderungen und Zerstörungen von Geschäften.

Im April kam es in der ägyptischen Stadt Mahalla al-Kubra zu Straßenschlachten mit der Polizei. Zivilpolizisten hatten zuvor die Textilfabrik mit 27.000 Beschäftigten besetzt, um einen angekündigten Generalstreik und eine Betriebsbesetzung zu verhindern. Es kam zu Massenverhaftungen. Die TextilarbeiterInnen hatten in einem 14-Punkte-Programm unter anderem eine deutliche Anhebung des Mindestlohnes gefordert. Ihrem Protest gegen das repressive Regime und die Preissteigerungen schlossen sich auch andere Einwohner an.

Eine neue Generation selbstbewusster und militanter junger ArbeiterInnen führt die seit 2006 dauernden Arbeitskämpfe an. Schon damals konnte sich die Belegschaft, überwiegend Frauen, mit Streiks und Betriebsbesetzungen Lohnerhöhungen und Lebensmittelbezugsscheine erkämpfen. Die ägyptische Führung fürchtet diese Proteste und will nun zusätzlich 3,1 Mrd. Dollar für Subventionen bereitstellen.

Perspektive

Die weltweiten Aufstände zeigen, dass ein Weg aus der Krise nur durch die Überwindung des Kapitalismus führen kann. An die Stelle des chaotischen kapitalistischen Marktes muss eine demokratisch geplante Wirtschaft treten, wo die Bedürfnisse und die Nachhaltigkeit und nicht Profitinteressen die Produktion bestimmen, wo natürliche Ressourcen und deren verarbeitende Industrien nicht mehr von privater Hand ausgebeutet, sondern in direkt vergesellschafteter Form arbeiten - für die Lösung der sozialen und ökologischen Probleme, die der Kapitalismus erzeugt hat.

Deshalb fordern wir:

Entschädigungslose Verstaatlichung der Nahrungsmittelindustrie, der Agrarkonzerne sowie aller natürlichen Ressourcen unter Arbeiterkontrolle!

Für Preiskontrollkomitees aus ArbeiterInnen und Bauern, um Spekulation und Wucher auszuschließen und die direkte Verteilung der Produkte zwischen Stadt und Land zu organisieren!

Enteignung der Großgrundbesitzer, Arbeiterkontrolle über die großen Ländereien, Aufteilung des Landes unter die Bauern und Unterstützung der Gründung von Genossenschaften!

Abschaffung von IWF und Weltbank! Enteignung der Banken u.a. Finanzinstitutionen unter Arbeiterkontrolle!

Ein solches Programm kann letztlich nur von Arbeiter- und Bauernregierungen durchgesetzt werden, die sich auf räteähnliche Organe und die Bewaffnung der Massen stützen. Solche Regierungen müssen neben den obigen Forderungen auch die Streichung der Schulden und ein Außenhandelsmonopol durchsetzen und einen demokratischen Plan zur Steigerung bzw. Umstrukturierung der Agrarproduktion und der Verbesserung der Infrastruktur ausarbeiten.

Der globale Hunger ist ein Resultat der kapitalistischen Produktionsweise, ein Resultat eines globalen imperialistischen Systems.

Die soziale Revolution in einzelnen Ländern (oder Ländergruppen) kann daher nur der Ausgangspunkt für die Bewältigung der drängendsten Probleme sein. Die massiven Probleme, die der Kapitalismus in seinem imperialistischen Stadium hervorgebracht hat und täglich verschärft, können letztlich nur im globalen Maßstab, im Rahmen einer sozialistischen Weltgesellschaft gelöst werden. Daher muss jede Widerstandsbewegung, jede revolutionäre Bewegung von Beginn an ihren Kampf im Rahmen einer Perspektive der Weltrevolution, der permanenten Revolution stellen!

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Nr. 130, Juni 2008
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