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Neue Internationale 80, Mai 2003 Die SPD-Linke - es gibt sie noch. Nach nur kurzem, mehrjährigen Vorbereitungsschlaf hat sie nun sofort zum Widerstand gegen des Kanzlers 47. Angriff auf den Sozialstaat gerufen. Sie begehrt auf - mit einem Mitgliederbegehren. Das kommt noch rechtzeitig, denn bei dem Abwärtstrend hat die SPD womöglich bald keine Mitglieder mehr. Nachdem sie Denker und Vordenker verloren hat, bleibt der SPD-Linken nur noch, nachzudenken bzw. hinterher. Dabei fiel ihr ein, dass sich aus dem Riesenarsenal populärer, bewährter, kämpferischer sozialdemokratischer Arbeiterführer jemand ganz besonders anbiedert, pardon: anbietet - Lafontaine. Nach seinem Rücktritt im Gerede, kommt er nunmehr ins Gespräch. Oskar speiset die Talkshows und füllet Kolumnen. Die Wirtschaft, sagt Spitznaseweis, ist wie ein Motor. Doch Gerhard hätte über Zündpunkt, Drehmoment und Kolbenhub das Wichtigste vergessen: Benzin. Super-Oskar! Super plus! Ohne Mäuse läuft da nix, ruft des Saarlands Obelix! Der Staat muss kurbeln, bis die Konjunkturmaschine anspringt. Da sind Oskar Keynes und Maynard Lafontaine sich einig. Pech für Oskar: Der Motor läuft so niedertourig, dass er kaum mehr übern Schuldenberg des Staates kommt! Die Gerechtigkeit darf nicht unter die Räder kommen!, tönet der Saar-Sozi, während der Kotflügel hinten links klatscht. Wie sollte sie auch - sie liegt sowieso schon längst drunter! Aber so genau nimmt das Oskar nicht. War er doch früher selbst für Lohnverzicht zur Jobrettung. Natürlich nicht offen. Damals hieß das "Solidarität in der Klasse". Dachte man nach seinem Abgang, dem Saarländer wäre was in die Hose gerutscht, z.B. sein Herz, merkt man nun: es schlägt noch links, unter der Brieftasche - und auf der Flucht nach vorn besonders schnell. Deshalb: Mehr Leiharbeit! Für die Verleihung des Oskar, damit wir ihn endlich los sind! |
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