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Heile Welt

HaHo, Neue Internationale 176, Februar 2013

Eine neue Führung hat bekanntlich 100 Tage Probezeit. Für die LINKEN-Spitze ist die Frist nun schon doppelt so lang - und siehe da, sie können auf echte Erfolge verweisen. Erstens: Es gibt die Partei noch. Zweitens: Riexinger und Kipping sind immer noch Vorsitzende. Drittens: Alle haben sich wieder lieb.

Das Ende von Zank und Hader hat zwar den Abwärtstrend auch bei der Niedersachsenwahl nicht beendet, aber die führenden Genossen können sich trotzdem auf die gepolsterten Schultern ihrer Nadelstreifenanzüge klopfen: die Piraten - bekanntlich eine große Massenpartei mit einem riesigen Apparat und einem ausgefeilten, klaren Programm - wurden klar überflügelt.

Doch was die Genossen wirklich ärgert: die FDP bekam von der CDU so viele Leihstimmen, dass es sogar zu einem Wahlerfolg reichte. Obwohl die LINKE auch treu zu ihrer reformistischen Schwester SPD steht, bekam sie jedoch keine einzige Leihstimme! Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten! Genau!

Aber: Von der FDP lernen, heißt Siegen lernen. Auch wenn Rösler eher den Eindruck eines Impressarios vom Kasperle-Theater macht: er sitzt immer noch im Sattel - vielleicht, weil der Gaul unter ihm schon längst tot ist. Die LINKE dagegen demontiert regelmäßig ihre Chefs, anstatt endlich das abzuschaffen, was ihr tatsächlich schadet: Beteiligung an bürgerlichen Regierungen, Schlafmützigkeit statt Mobilisierungsdynamik, Krisenmanagement statt Systemkritik.

Doch jetzt wird alles anders: Ein achtköpfiges Wahlteam wird gebildet. Das ist ein echter Coup! Es belehrt alle eines Besseren, die dachten, die LINKE hätte gar nicht so viele Köpfe, und sogar die SPD wird übertrumpft: sie brachte nur eine Wahlkampf-Troika zustande.

Das LINKEN-Oktagon (auch als Gysi und die sieben Zwerge bezeichnet) wird nun zur Bundestagswahl 20% schaffen und richtig mitregieren. Die Superzahl Acht steht für Sieg! Auch der Herr Pyrrhus siegte einst.

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Nr. 176, Februar 2013
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