Ha Ho, Neue Internationale 109, April 2006

Die Gallier sind als widerspenstig bekannt. Schon zu Cäsars Zeiten widersetzten sie sich der Legionellen-Invasion.

Obelix zog den rüstigen Römern das Blech über die Ohren und Hund Idefix pinkelte ihnen an die Sandalen.

Cäsar ist tot, doch Frankreichs Premier de Villepin lebt und versucht auf seine Art, Gallien zur Räson zu bringen. Doch seine Versuche, den Galliern das Leben zu versauern, treiben überall Millionen kleine Asterixe in den Widerstand. Sie besetzen Unis und Schulen, demonstrieren auf Straßen und drohen, ganz Gallien mit einem Generalstreik lahm zu legen. So beginnt in Gallien der Frühling. Wir haben hier leider nur den Sommer.

Doch neuerdings gibt es auch in Germanien wieder Kampfhähne: trotz Vogelgrippe!

Die tragen statt Federn signalrote Ver.di-Jacken und sind richtige Nestbeschmutzer. Die haben die Schnauze voll und lassen deshalb auch die Mülltonnen bis zum Rand voll. Das stinkt den einen zum Himmel, den anderen duftets nach mehr, wie der Zaubertrank des Mirakulix.

Die Proteste der Gallier aller Länder stören die Bilanzen des Europas der Cäsaren. Deshalb hat jeder Cäsar auch heut noch seinen Brutus. Dieser war bekanntlich zwar gegen Cäsar, aber zugleich für das Wohlergehen des Imperiums.

Genauso denken Gysifix und Lafontainefoxi. Sie sind gegen Varus, der im Teutoburger Wald seine Centurien im Kampf gegen den Terror verlieren könnte. Sie haben auch ein Problem damit, dass Milliarden Sesterzen wie Heuschrecken um den Erdball schwärmen. Sie sind gegen Nero, weil der teure Immobilien in Brand steckt.

Aber auf Rom lassen sie allgemein nichts kommen - schließlich regierten sie ja selbst im Capitol gerne mit. Das wollen sie sich nicht nehmen lassen. Dafür sollen Roms Proletarii schon mal den Gürtel enger schnallen - soweit sie sich noch einen leisten können.

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