HaHo, Neue Internationale 123, September 2007

Der Papst hat per Dekret die Vorhölle abgeschafft. Doch sie ist nicht einfach verschwunden, sie wurde nur aus dem geistigen Horizont der Katholischen Kirche verbannt. Aber der ist ohnehin nicht sehr groß. Umso präsenter ist die Vorhölle dafür auf Erden.

Was Vorhölle bedeutet, kann man überall auf diesem Planeten bewundern. So z.B. als Wanderarbeiter in China, als Kind in der Sahel-Zone oder als Palästinenser in Gottes eigenem Land.

Hautnah kann man der überirdischen Vorhölle auch hierzulande begegnen. Wer zu einer Demo geht, kann sich z.B. sehr außerirdisch fühlen, weil er von so vielen vielen grünen Männchen mit seltsamen Rüstungen umstellt ist. Und ehe Mann oder Frau sich versieht, merken sie, dass ein Wasserwerferstrahl oder ein Gummiknüppel dann doch sehr irdische Dinge sind.

Sogar als smarter Börsen-Boy hat man aktuell den Eindruck, die Immobilienkurse seien eine Höllenfahrt.

Kein Wunder, dass in dieser schlechten Welt Menschen zum Extremismus neigen. Wozu sonst, wenn sie nichts zwischen den Zähnen, dafür aber die Schnauze voll haben?! Auch hierzulande neigen Menschen zum Terrorismus. Anfällig sind v.a. politisch Aktive, die mit einer Organisation verbunden sind und der Demokratie und der Allgemeinheit schaden - also Leute wie der Herr Schäuble von der CDU.

Als Innenminister ist er - nomen est omen - befugt, sich Zugang zu Wohnungen, zu PCs und WCs zu verschaffen. Alles, was Menschen absondern, ist Sache des Staates. Die Gedanken sind frei - vogelfrei. Alle sind verdächtig. Verständlich, da die Terroristen ja schon alle wichtigen Ämter in der Welt innehaben.

Auch Kommunisten, schon vom alten Marx als Gespenster bezeichnet und somit extrem verdächtig, begrüßen die päpstliche Abschaffung der Vorhölle, denn nun kann der Kapitalismus auf direktem Wege zum Teufel gejagt werden.

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