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Heile Welt

HaHo, Neue Internationale 174, November 2012

Die EU hat den Friedensnobelpreis erhalten. Das allgemeine Erstaunen darüber lässt vermuten, dass die EU ihn gar nicht verdient hätte. Doch sie hat ihn sogar mehr als verdient! Anders als damals Obama, der trotz mehrerer Kriege, die er führte, den Preis erhielt - Frieden ist offenbar kein Kriterium beim Friedensnobelpreis.

Die EU aber sorgt wirklich für Frieden. Während früher Panzer durch Europa rollten, um den Kontinent zu einen, fliegen heute Troika-Kommissare im Luxusjet in die Krisenregionen, um Rettungspakete zu übergeben, auf deren gewaltige soziale Sprengkraft selbst Dynamit-Erfinder Alfred Nobel neidisch wäre. Während Europa früher gegeneinander kriegte, sitzt es heute vereint und glücklich in der großen Schuldenfalle. Wenn das kein Fortschritt ist!

Die EU zeigt sich auch wehrhaft - nicht, was die Rüstungsetats angeht, deren Höhe wird ja durch niedrige Entwicklungshilfen mehr als ausgeglichen. Nein, die EU schützt ihre Außengrenzen. Und wie der Name schon sagt, geht es da ums Ausgrenzen. Wäre ja noch schöner, wenn jeder islamische Hinz und Kunz nach Europa könnte. Ehrliche Investoren dürfen natürlich kommen, auch wenn sie Bärte und Turban tragen. Doch wer fadenscheinige Asylgründe wie Hunger, Not, Verfolgung und Krieg angibt und mit vom TÜV nicht genehmigten Rostlauben übers Mittelmeer schippert, darf seinen Asylantrag höchstens den Fischen vorlegen.

Als wirklich Verfolgte, die eventuell mit viel Glück die haushohen Hürden für eine Asylgenehmigung überspringen, können nur jene gelten, die sich gerade noch so mit zerschossener Kniescheibe über die Grenze schleppen.

Einen Orden hätte sich auch unser christ-sozialer Innenminister Friedrich verdient, weil er den fliehenden Roma jeden Asylgrund abspricht - sie werden in ihren Herkunftsländern ja auch nur diskriminiert. Mehr nicht! Außerdem wurde den Roma ja gerade ein Denkmal spendiert,  als Mahnung an ihre Vernichtung durch die Nazis. Na, wenn das nichts ist?!

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Nr. 174, November 2012
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