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Mahle

Schluss mit den Angriffen!

 

Kein Verkauf der Mahle-Werke in Plettenberg und Rosswein!

Rücknahme aller Schließungs- und Verkaufsbeschlüsse! Öhringen, Hamburg, Schwäbisch Hall und Schwaikheim müssen bleiben.

Alle nach Stuttgart am 17.6.!

Offenlegung aller Pläne der Geschäftsführung!

ArbeiterInnenmacht-Betriebsinfo für Mahle / Nr. 1 / Juni 16

Keine zwei Monate ist es her, dass die „Zukunftssicherung“ unterzeichnet wurde. Jetzt stellt die Geschäftsleitung die Zukunft von noch zwei Werken und weiteren fast  650 Beschäftigten in Frage. Das ist eine Provokation!

Schon während der eineinhalb Jahre dauernden Verhandlungen wurde die Schließung von 2 Werken in Schwäbisch Hall bekannt gegeben und der Verkauf der Industrie-Sparte (Hamburg, Öhringen, Schwaikheim). Erst haben IG Metall und Gesamtbetriebsräte dagegen protestiert, dann haben sie weiterverhandelt. Kein Wunder, dass die Geschäftsführung immer dreister wird.

Betriebsräte und auch viele Beschäftigte haben gehofft, dass mit der „Zukunftssicherung“  dann wenigstens die restlichen Arbeitsplätze gesichert sind. Diese Hoffnung hat getrogen. Es war falsch, die Schwäbisch Haller und die Industriefiltration aufzugeben und der „Sicherheit“ für den Rest zu opfern.

Das gilt heute umso mehr.  Mit der Begründung, mit der die Geschäftsführung die Schmiedewerke abstößt, kann sie noch ganz viele andere Werke im Land dicht machen oder verkaufen. Auch sie können über Nacht „Nicht mehr Kernkompetenz“ sein.

Ganz offensichtlich gibt die „Zukunftssicherung“ der Geschäftsführung die Sicherheit, dass sie mit uns umspringen kann, wie sie will. Tatsächlich stehen da schon die Abfindungen drin, die bei einer Schließung von Plettenberg und Rosswein zu zahlen sind. Gut kalkulierbar für jeden Abwrackunternehmer.

Angeblich muss ein Käufer, der diese Werke übernimmt, auch die Zusagen aus der Sicherung übernehmen. Auch diese Hoffnung kann trügen. Wenn das eine kleine Firma ist, meldet die einfach Konkurs an, dann gibt's auch keine Transfergesellschaft und keine Abfindungen. Oder der neue Eigentümer erpresst Betriebsräte und Belegschaften zu neuem Verzicht.

Es gibt nur eines, was uns mehr Sicherheit gibt: Die Mahle-Bosse stoppen!

Hier sind allen voran die Betriebsräte und die IG Metall gefordert.  Viele sind zu Recht empört, wie sie von der Geschäftsführung verarscht wurden, die mit Sicherheit den Verkauf der Schmiedebetriebe schon länger plant. Deshalb müssen jetzt auch alle Pläne auf den Tisch!

Aber es wird nicht reichen, dramatische Reden zu halten und sich über Ungerechtigkeit zu beklagen. Wir alle müssen handeln und Betriebsräte und Gewerkschaft müssen das organisieren!

Gewerkschaft heißt auch, dass die IGM-Vertrauensleute, wenn es überhaupt welche gibt, sich nicht Betriebsräten und IG Metall-Sekretären unterordnen, sondern dafür kämpfen, dass die Gewerkschaft das tut, wozu sie da ist: den Kampf organisieren.

Am 17. Juni findet eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung in Stuttgart statt. Diese wird gar nichts bewirken. Vermutlich wussten die Kapitalvertreter im Aufsichtsrat eh vorher Bescheid, am 17.6. dürfen dann die Betriebsräte und Gewerkschafter noch bisschen Fragen stellen und dann werden sie überstimmt.

Aber das ist ein guter Termin dafür, dass Kolleginnen und Kollegen aus allen Werken mit Bussen nach Stuttgart kommen und den Bonzen zeigen, wer die Leute sind, die das Geld erarbeiten, mit dem dauernd neue Werke aufgekauft und ihnen ihre Tantiemen und Managergehälter bezahlt werden.

Die IG Metall soll die Busse organisieren und alles dafür tun, dass sie voll werden. Die Betriebsräte müssen endlich aus ihrer Verzagtheit rauskommen: Ihr werdet nicht dafür gewählt, dass ihr nett zu den Bossen seid! Solange es keine Rücknahme der Beschlüsse gibt, darf's keine Ruhe und keine Abwicklung wie üblich in den Werken geben!

Wie durchsetzen?

Von alleine werden IG Metall und Betriebsräte nicht handeln, höchstens manche und wenn, dann halbherzig. Das reicht nicht. Sie müssen sehen, dass die Belegschaften das wollen und dass in den Werken Leute sind, die kämpfen wollen. Und die andere bewegen können.

Sollte es klappen, einen großen Aktionstag in Stuttgart zu organisieren, darf das nicht das Ende sein, sondern muss ein Auftakt werden. Noch in Stuttgart müssen Vorschläge, wie es weitergeht, beschlossen werden. Es darf nicht sein, dass einige große Redner Ankündigungen machen, von denen man nie wieder was hört. Oder dann alle nach Hause schicken und behaupten, dass sie uns wieder rufen würden. Noch in Stuttgart müssen Vorschläge, wie es weitergeht, beschlossen werden.  Sie müssen jetzt schon in den verschiedenen Werken diskutiert werden!

Solche  Kampfmaßnahmen könnten sein:

Alle Überzeiten und Sonderschichten sofort absagen! Die Geschäftsführung soll lernen, wie wichtig die ArbeiterInnen sind!

Solidaritätskomitees an allen bedrohten Standorten, die die Bevölkerung einbeziehen.

Zusätzliche Betriebsversammlungen überall mit VertreterInnen der bedrohten Werke

Als letzte Schritte bleiben dann Streiks und Besetzungen, die dann erfolgreich sein können, wenn sie breit unterstützt werden.

Kontaktaufnahme mit den Belegschaften im Ausland, damit sie keine Arbeiten übernehmen, die hier abgelehnt werden. Wir alle brauchen internationale Solidarität, denn letztlich werden sie vor den gleichen Problemen stehen wie wir.

Die Entscheidungen über Forderungen und Kampfmaßnahmen müssen demokratisch gefällt werden. Wir brauchen wir deshalb Aktionskomitees und eine bundesweite Koordination, um festzulegen, wie und wofür wir kämpfen. Da müssen die Leute drin sein, die kämpfen wollen. Die Koordination muss den Kampf organisieren, in den Werken müssen alle mitbestimmen.

Die Betriebsräte und Gewerkschafter müssen sich allerdings auch ihrer Verantwortung stellen. In diese Verantwortung müssen wir sie nehmen. Allen voran Uwe Meinhard, den Bevollmächtigten aus Stuttgart und Aufsichtsratsvize. Er hatte gesagt, dass niemand gegen seinen Willen vor 2020 den Mahle-Konzern verlässt. Jetzt soll er dafür kämpfen, dass das auch stimmt!

Deshalb brauchen wir überall Initiativen von den Leuten, die handeln wollen. Und wir müssen uns verständigen. Nehmt Kontakt mit uns auf, wenn ihr die Sache ähnlich seht!

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Dieses Flugblatt wurde von Beschäftigten aus mehreren Mahle-Werken verfasst. Die Gruppe ArbeiterInnenmacht unterstützt dies auch durch Verteilung vor anderen Werken. Unsere neuesten Artikel zu den Tarifrunden und zu den Angriffen auf Arbeitsplätze:

Tarifabschlüsse: ökonomisch schwach - politisch fatal

Drohende Entlassungen - Schatten der kommenden Krise

Kontakt: mahle@arbeitermacht.de

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Nr. 210, Juni 2016
*  Frankreich: Wochen der Entscheidung
*  Tarifabschlüsse der Gewerkschaften: Ökonomische schwach - politisch fatal
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