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Siemens COM

Nicht-Kämpfen lohnt nicht

Gegenwehr! - Siemens-Bulletin No. 3, September 2005

Bei Siemens Com wurde nach anfänglichem, breit getragenen Widerstand gegen Entlassungen schnell auf einen Sozialplan umgeschwenkt: 200 der 600 KollegInnen wurden über zugegebenermaßen hohe Abfindungen bzw. eine gut ausgestattete beE im Com-Werk abgebaut.

Der Abbau wurde damals von der Konzernleitung mit dem krisenhaften Festnetz-Geschäft und der geringen Auslastung des Werkes begründet – was wurde nicht alles an die Wand gemahlt: Werkschließung, Verkauf, Verlagerung,...

Nur 2 Monate nach dem Personalabbau gibt es in besagtem Werk nun für die verbliebenen 400 KollegInnen Arbeit und Aufträge ohne Ende – natürlich völlig überraschend und zufällig!? Die Konsequenz ist natürlich nicht, dass KollegInnen aus der beE wieder eingestellt werden (für viele ergäbe sich sonst ja auch das Problem, dass sie ihre Abfindungen zurückzahlen müssten).

Stattdessen wurde die Arbeitszeit im Rahmen der Gleitzeit auf 45-Wochenstunden hochgefahren.

Wiedermal ein Beweis wie Arbeitszeitverlängerung (auch im Rahmen der sogenannten Flexibilisierung) mit Arbeitsplatzvernichtung zusammen hängt.

So wie in der ersten Nummer der Gegenwehr vorausgesagt wurde, brauchen wir wohl nicht lange darauf warten, dass viele der KollegInnen aus der beE sich bald als Leiharbeitskräfte im Karussell der Siemens-Leih-Szene wieder finden werden – vielleicht über diese Schiene dann auch wieder an ihren alten Arbeitsplätzen.

Wie vorhergesagt, dienen solche Operationen besonders der Arbeitsverdichtung für eine schrumpfende Kernbelegschaft und der Bildung einer billigen Flexi-Mannschaft als Ergänzung.

Eine solche "Neuorganisation" unserer Arbeitswelt brauchen wir nicht: Wir kämpfen nicht nur um den Erhalt aller Arbeitsplätze, sondern um menschenwürdig geregelte Arbeit, die auf alle sinnvoll aufgeteilt wird!

Um diese Forderung müssen wir einen politischen Kampf führen, der Belegschaften, nicht-regulär Beschäftigte genauso wie Erwerbslose in eine Front bringt. Wir brauchen eine IG Metall, Betriebsräte und Vertrauensleute, die genau dafür eintreten!

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