HaHo, Neue Internationale 100, Mai 2005

Neben Kapital, Waffen und Soldaten exportiert Deutschland nun Kardinal Ratzinger - um die Welt zu verbessern. Die meisten päpstlichen Verbesserungen erweisen sich als heiße Luft, was man schon am Rauch während der Papstwahl sieht.

Möglicherweise kennt sich der Pontifex aber auch nur schlecht mit e-mail und Fax aus, wie früher schon mal mit dem heliozentrischen Weltbild. Aber diese gesunde Distanz zur Wissenschaft macht einen Papst erst zum Papst - oder ist es doch nur der alberne Mantel und der idiotische Hut?

Während der tote Papst inmitten seiner himmlischen Heerscharen schwebt, halten die irdischen Heerscharen des quicklebendigen Christen Dabbelju den Irak besetzt. Johannes Paul war gegen Bereicherung. Das animierte natürlich auch unseren Kanzler, in Rom den Kondoliere zu geben. Auch er kämpft ja dagegen, dass sich Rentner oder ALG II-Empfänger hemmungslos bereichern.

Papst Paul war oft auf Reisen. Weil die total verarmte Kirche aber nie sein Hotel bezahlen konnte, mußte er immer bald zurückkehren.

Apropos Kehren. Dass der alte Paul starb - lange bevor er als Papst in die besten Jahre gekommen wäre - liegt an einer Feinstaub-Allergie, die er sich beim Landebahnküssen geholt hat. Womöglich ist ihm dabei auch mal ein Jet über die Zunge gerollt, was seine zunehmend undeutlichere Aussprache erklären würde.

Paul verbeugte sich nicht nur auf Flughäfen, auch vor Marienbildern und dem Privateigentum an Produktionsmitteln fiel er auf die Knie.

Kritiker halten die Kirche für nicht lernfähig. Falsch! Die Gestaltung ihrer Zeremonien hat sie beim Moskauer Politbüro, den Reichsparteitagen und Kim Il Sung abgeguckt.

Eines muß man Paul aber hoch anrechnen: durch seine Gebete ist die Welt besser geworden - ausser für Frauen, Proletarier, Arme, die "Dritte Welt", die Umwelt und den SC Freiburg.

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