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Tarifrunden 2012

Kein Grund für Bescheidenheit!

Gegenwehr! Betriebs- und Gewerkschaftsinfo der Gruppe Arbeitermacht, Nr. 1, März 2012

Mit einer 6.5% Forderung geht ver.di in die diesjährigen Verhandlungen, bei einer Mindestforderung von 200 Euro. Chef Bsirske sieht „deutlichen Nachholbedarf“ für die Beschäftigten.

Das ist leider richtig, die Tarifpolitik der letzten Jahre brachte Reallohnverluste! Vor allem während der Wirtschaftskrise seit 2008 wurde deutlich für wen dieser Staat Geld hat und für wen nicht. Die „klammen“ öffentlichen Kassen wurden für die Banken und Unternehmen geplündert, für die Beschäftigten blieb nichts und leider machten „unsere“ Gewerkschaftsspitzen dabei auch munter mit. Es gab keinen gewerkschaftlichen Widerstand gegen die Krisenpolitik der Regierung, die Milliarden von Euro gingen ohne Widerstand in die Kassen der Banken und Unternehmen.

Im Öffentlichen Dienst sehen wir jeden Tag, wo das Geld fehlt. Seit Jahren werden Stellen zusammengekürzt und gestrichen, die Arbeitsbelastung der KollegInnen steigt immer mehr und nicht wenige sind unter solchen Zuständen nicht mehr arbeitsfähig. Wir werden kaputt gespart, der Service für die Bevölkerung wird immer schlechter und teurer und das Geld wird hinten rum den Banken und Unternehmen reingeschoben - das ist das Gemeinwohl Verständnis eines Innenminister Friedrich und seiner Schergen!

Allerdings haben wir wie viele andere Erfahrungen und Befürchtungen, wie solche Tarifrunden ausgehen. Vor der Runde wird gesagt wir müssen das Ruder rumreißen und danach kommen Kompromisse raus, die eben zu keiner Reallohnsteigerung führen.

In dieser Tarifrunde müssen wir Druck auf den Staat, aber auch auf unsere Verhandlungsführer ausüben. An den 200 Euro für alle darf nicht gerüttelt werden, wir müssen ein Zeichen gegen diese Krisenpolitik von Staat und Kapital setzen.

Wenn wir sehen, was mit unseren griechischen KollegInnen gemacht wird, können wir uns vorstellen, welche Sparmaßnahmen uns noch drohen könnten. Denn die Milliarden gehen nicht an „Griechenland“, sondern erneut an Banken und Spekulanten, während die arbeitende Bevölkerung mit Arbeitsplatzverlusten, Lohn- und Rentenkürzung bezahlen muss.

Daher brauchen wir keine „Demut“, keine Appelle an die „Vernunft der Arbeitgeber“ oder anderes Gewäsch, wir brauchen eine kämpferische Tarifrunde!

Dafür müssen wir uns auf längere und bundesweite Streiks einstellen, dafür müssen wir bei den KollegInnen und in der Gewerkschaft eintreten. Unsere Diskussion und unsere Pläne sollen entscheiden über den Ausgang dieser Tarifrunde und nicht die „Kompromisse“ der nächtlichen Verhandlung.

Volle Durchsetzung der 6,5%, mindestens 200 Euro!

Laufzeit 12 Monate! Keine Nullmonate, Einmalzahlungen oder Öffnungsklauseln!

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Gegenwehr! Betriebs- und Gewerkschaftsinfo der Gruppe Arbeitermacht

Tarifrunden 2012, Nr. 1

Februar/März 2012

*  Tarifrunden 2012: Kein Grund für Bescheidenheit
*  Tarifbewegung von unten
*  Die Krise und die Tarifrunde
*  Solidarität mit der griechischen Arbeiterklasse!