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Griechenland Athener Polizei erzwingt Streikabbruch Neue Internationale 176, Februar 2013 Am Freitag, dem 25. Januar, stürmte die Polizei ein Depot der Athener Metro. Dort waren 90 streikende ArbeiterInnen versammelt. Mindestens zehn wurden festgenommen, eine Frau musste mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Seit Mitte Januar waren die Beschäftigten im Ausstand, um gegen die Kürzungen der Einkommen um 25 Prozent und die Erhöhung der Fahrpreise zu kämpfen - beides nicht nur Maßnahmen der neoliberalen Regierung, sondern auch der Sparprogramme der Troika aus EU, EZB und IWF. Die Bullen stürmten das Depot auf Anordnung der Regierung, nachdem ein Gericht den Arbeitskampf am 22. Januar für illegal erklärt hatte. Nun sollten die Beschäftigten dienstverpflichtet und notfalls mit Gewalt zur Wiederaufnahme der Arbeit gezwungen werden. Diese hatten sich dem Beschluss zuerst nicht gebeugt und den Kampf weiter geführt. Nach dem brutalen Angriff der Bullen sahen sich die Streikenden gezwungen, vorerst den Rückzug anzutreten. Inzwischen streiken auch andere Beschäftigte im Öffentlichen Nahverkehr Athens. Dieser Kampf verdeutlicht gleich mehrere politische Probleme, denen die griechische Arbeiterklasse gegenübersteht: 1. Im Kampf greift die Regierung zu allen Mitteln, um ihre Angriffe und die Diktate des deutschen und europäischen Imperialismus durchzusetzen. Für künftige Kämpfe ist es unbedingt notwendig, Selbstschutzorgane gegen solche Angriffe zu organisieren. 2. Die Solidaritätsstreiks sind eine richtiger Schritt. Doch ebenso wie selbst der beste Schutz für einen Betrieb, erweisen sich solche Waffen als unzureichend, wenn sie einen allgemeinen politischen Angriff der herrschenden Klasse zurückschlagen sollen. Entscheidend ist derzeit, in allen Betrieben und Stadtteilen Aktionskomitees aufzubauen, die koordiniert und zentralisiert sind, um gemeinsam einen politischen Generalstreik gegen die Angriffe der Regierung, gegen die Diktate der Troika zu organisieren. |
Nr. 176, Februar 2013
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