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6,5%! Kein Cent
weniger! Den Streik
JETZT vorbereiten! Hundt und Co. wollen uns mit einen feuchten Händedruck abspeisen. Wir sollen den Gürtel wieder einmal enger schnallen, während sich die Konzernherrn bereichern, auslagern, umstrukturieren, outsourcen. Der "Aufschwung" sei in Gefahr, sagen sie. Was nützt uns der "Aufschwung", wenn für uns dabei nichts rüberkommt, fragen wir? Lohnverzicht
schafft keine Arbeitsplätze, das haben wir aus den letzten Jahren (wieder)
gelernt. Kein Job wird durch Verzicht gerettet. Nur wenn wir kämpfen, können
wir unsere Lebensbedingungen verbessern. 6,5% Prozent sind
nicht zu viel! Sie reichen gerade mal - das kann sich jeder selbst ausrechnen. Dazu brauchen wir
einen Streik, dazu brauchen wir den Arbeitskampf! Viel mehr als die 6,5% Prozent
stehen auf dem Spiel. Es geht darum:
Sind wir fähig, unsere Interessen gegen die Unternehmer durchzusetzen, sind wir
fähig zu gewinnen? Wenn Ja, dann werden wir Lohnabhängige, beschäftigte und
arbeiterlose KollegInnen, Deutsche und ImmigrantInnen, Männer und Frauen in
allen anderen Auseinandersetzungen mit den Kapitalisten viel stärker dastehen. Gemeinsam sind
wir stark! Allein und
getrennt voneinander machen sie uns ein. In den letzten Jahren haben die
Gewerkschaften Lohnverzicht geübt, haben sich Betriebsräte und Gewerkschaftsführer
vor den Karren der Standortsicherung spannen lassen, haben wir uns gegeneinander
ausspielen lassen. Diese Politik war
immer falsch. Sie hat Lohneinbußen gebracht, sie hat Jobs gekostet, sie hat die
Solidarität unter den Beschäftigten geschwächt. Statt gemeinsam, landesweit
und international für unserer Rechte und Forderungen zu kämpfen, haben wir uns
allzu oft spalten und gegeneinander ausspielen lassen. Darum haben sich auch
viele Kollegen und Kolleginnen von der Gewerkschaft abgewandt. Warum sollen sie
auch Mitglieder werden, wenn die IG Metall und andere am Ende ohnedies vor
Kanzler und Kapital klein bei gegeben. Damit muss jetzt
Schluss sein! Wir sind dazu stark genug. Abertausende haben das bei den
Warnstreiks bewiesen. Wir wollen die 6,5% - und wir brauchen dazu den
Arbeitskampf! Jetzt gilt es,
alle, die noch zweifeln, die Angst haben, die unsicher sind, davon zu überzeugen
und den Streik vorzubereiten. Kompromisssignale,
wie von manchen Gewerkschaftsführern vorgetragen, sind hier fehlt am Platz. Das
Warnen vor "Arbeitskampfromantik" (Huber, Baden-Württemberg) oder das
penetrante Betonen, dass man sich ohnedies "in der Mitte" treffen möchte,
schwächt nur die Mobilisierung. Es suggeriert, dass wieder einmal nicht ernst
gemacht wird. Das führt nur dazu, dass unorganisierte Beschäftigte erst recht
schwer organisier- und überzeugbar sind, dass es GewerkschafterInnen in den
kampfschwächeren Betrieben erst recht schwer haben. Klotzen statt
kleckern! Um den Kampf
erfolgreich zu führen, schlagen wir vor, dass Versammlungen in den Betrieben
und Abteilungen durchgeführt werden. Wir wissen, dass die Unternehmer kein
brauchbares und akzeptables Angebot vorlegen werden. Wir treten für
eine möglichst rasche Erklärung des Scheiterns der Verhandlungen und die
Einleitung der Urabstimmung im gesamten Bundesgebiet ein. Klar werden die
kampfstarken und gut organisierten Belegschaften im Süden und Westen die
Hauptlast der Mobilisierung tragen - aber notfalls müssen wir das Gewicht der
gesamten Branche in die Waagschale werfen! Das gilt besonders, wenn die
Unternehmen mit Aussperrungen drohen oder diese umzusetzen versuchen! Nach den
schlechten Abschlüssen der letzten Jahre, die auch die IG Metall-Führung zu
verantworten hat, muss klar sein: Kein Abschluss ohne vorherige Zustimmung der
Mitglieder! Alle Verhandlungen sollen öffentlich geführt werden! Wir brauchen
starke Gewerkschaften, eine starke Streikführungen und eine starke
Tarifkommission. Dazu sollen die aktivsten Vertrauensleute und Gewerkschafter im
Betrieb gewählt werden, sie müssen den Streikenden rechenschaftspflichtig und
jederzeit wieder abwählbar sein. Dann werden sie auch die volle Unterstützung
der gesamten Belegschaft haben! Machen wir die Streikleitungen und die
Tarifkommission stark, damit sie nicht schwach werden! Es geht um mehr
als 6,5%! Die Unternehmer
jammern nicht nur. Sie behaupten auch, dass wir mit den 6,5% nur an unserer
Interessen denken würden. Warum sollen wir eigentlich nicht an unsere
Interessen denken, fragen wir. Halten es die Unternehmer nicht genauso, sind
diese nicht ausschließlich an Profit interessiert? Wir wollen ein angenehmes
Leben - und dazu brauchen wir auch mehr Kohle! Besonders pervers
ist die Beschuldigung, wir würden mit dieser Lohnforderung den Arbeitslosen
schaden. Wer hat sie denn entlassen? Wer zwingt uns Überstunden auf und stellt
keine Leute ein? Wer wehrt sich gegen Arbeitszeitverkürzung bei vollem
Lohnausgleich? Wir oder die Unternehmer? Wer kürzt denn die Leistungen, wer
verschärft den Druck auf Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger, wer zwingt
Erwerbslose in Billigjobs? Wir oder die Unternehmer und der Staat? In Wirklichkeit
ist es gerade umgekehrt, als es die Unternehmer, die Regierung und die Medien
von Springer und Kirch darstellen. Je mehr wir durchsetzen können, umso höher
fallen auch Leistungen zur Rente und Arbeitslosenunterstützung aus. Von wegen
"unsolidarisch"! Richtig ist aber:
Wir müssen um die Solidarität der Bevölkerung kämpfen, diese informieren, Öffentlichkeit
für unsere Ziele durch Flugblätter, Diskussionen und Demos schaffen. Das geht
am besten, indem wir den Tarifkampf mit den Aktionen anderer Branchen, mit den
Streiks der Kitas am 19. April, mit Aktionen der Arbeitslosen, von SchülerInnen
und Studierenden, die gegen Bildungsabbau kämpfen, verbinden. Nicht nur in
Deutschland, in ganz Europa, auf der ganzen Welt haben wir dieselben Probleme.
Und wir sehen auch, dass man sich wehren kann. In Argentinien sind die Menschen
gegen die Schuldenpolitik des Internationalen Währungsfonds und der Regierung
aufgestanden. Ende März demonstrierten in Italien drei Millionen gegen die
geplante Streichung des Kündigungsschutzes durch Berlusconi. Die einzige
Sprache, die Unternehmer verstehen, ist: STREIK! Kontakt-Email an: |
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