Arbeitermacht
Liga für die fünfte Internationale

Nord & Südamerika Europa Asien & Australien


google.de arbeitermacht.de

Heile Welt

HaHo, Neue Internationale 127, März 2008

Liechtenstein ist ein Paradies für kleine Banken mit einem kleinen Land drum rum. Ganz anders Deutschland. Das ist ein Paradies von Großbanken mit einem großen Land drum rum.

In Deutschland soll es Leute geben, die nicht wissen, wohin mit dem Geld. Das stimmt aber nicht, denn sie wissen genau wohin damit - nach Liechtenstein, zumindest mit dem Schwarzgeld.

Das heißt so, weil es Leute erarbeiten müssen, bis sie schwarz werden, damit andere es dann erfolgreich anlegen können - was nicht immer klappt: Auch die Titanic wollte ja mal anlegen. Doch falls im Steuerparadies Liechtenstein mal die Lichter ausgehen, gibt's für Reiche ja auch hierzulande genügend legale Steuerschlupflöcher und Abschreibungsmöglichkeiten. Notfalls kann man auch etwas bei einer Wohltätigkeitsgala spenden. Brot für Millionen, Champagner für Millionäre.

Millionen Euro flossen statt an die Steuer nach Liechtenstein. Das ist immerhin beruhigend, weil es zeigt, dass es noch Menschen gibt, die nicht nur Millionen haben, sondern sie sogar übrig haben. Nach Hartz IV dachten wir ja schon, es gäbe gar keine Leute mehr, die überhaupt noch Geld haben, um ein Konto eröffnen zu können.

Von einer „Gerechtigkeitslücke“ ist die Rede. Doch wenn die Gerechtigkeit nur eine Lücke hat, kann es ja nicht so schlimm sein!

Eher hat die Steuerfahndung Lücken, was aber klar ist, weil alle staatlichen Kontrollkräfte mobilisiert werden müssen, um Hartz IV-Sozialschmarotzern, die eine drei Quadratmeter zu große Wohnung haben, auf die Schliche zu kommen.

Da hilft nur noch die Vergesellschaftung der Banken. Der Anfang ist schon gemacht: die Spekulationsverluste werden aus Steuermitteln ersetzt. Und wenn man erst mal die Steuerknete aus Liechtenstein zurück hat, kann man damit noch besser marode Banken sanieren, damit die bald wieder richtig gut spekulieren können.

Leserbrief schreiben   zur Startseite


Nr. 127, März 2008
*  Vollstreik - der einzige Weg zum Sieg!
*  Streiks im Einzelhandel
*  8. März: Frauenbefreiung und Revolution
*  EU-Reformvertrag: Imperiale Verfassung durch die Hintertür
*  Die Linke: ... und ihre Wasserträger
*  Weltwirtschaft: Bankendämmerung
*  Kosovo/Kosova: Nein zum EU-Protektorat!
*  Faschismus: Ausweg in die Hölle
*  Heile Welt
*  Naher und Mittlerer Osten: Gegen imperialistischen Krieg und Besatzung!