HaHo, Neue Internationale 118, März 2007

Im Kalten Krieg konnten per Knopfdruck tausende Raketen gestartet werden, um den Planeten zu verheeren. In der Ära der Globalisierung werden per Mausklick tausende Milliarden um den Globus gejagt. Der Effekt ist derselbe.

Der Export boomt. Deutschland ist sogar Exportweltmeister - noch vor den USA. Da wird sich Leonid Breshnew - laut Stoiber US-Präsident - ganz schön ärgern.

Alles, was hier niemand braucht, wird ausgeführt: Malariamittel und Sondermüll nach Afrika, U-Boote nach Israel, Kardinal Ratzinger nach Rom und Angela Merkel überallhin. Letztere wurde schon oft in die weite Welt geschickt, kommt aber blöderweise immer wieder zurück.

Nun sollen außer Soldaten auch deutsche Phantomjets nach Afghanistan geschickt werden, obwohl einige Leute sie gern auch im Innern, z.B. in München, einsetzen würden, um Buden mit weißen Würsten und Nobelhotels mit weißen Westen vor roten Demonstranten zu schützen.

In Länder wie den Irak wird vor allem Demokratie exportiert - kein Wunder, dass sie hierzulande immer knapper wird.

Globalisierung heißt auch Weiterverarbeitung von Waren. So wird den Besatzungssoldaten im Irak und am Hindukusch die Lebenserwartung verkürzt. Das ist angemessen, weil ja auch in ihren Heimatländern alles Mögliche gekürzt wird.

Für die an der deutsch-afghanischen Grenze gefallenen Anti-Terror-Kämpfer der Bundeswehr soll jetzt ein Denkmal errichtet werden - gleich neben der Gedenktafel für die Helden des 20. Juli. Diese hatten damals sofort nach nur fünf Jahren Weltkrieg gemerkt, dass etwas schief läuft, und konsequent und professionell in Hitlers Hauptquartier einen Holztisch gesprengt.

Von den Helden der Bundeswehr ist eine solch ausgeprägte Feindschaft gegen Möbel aus Holz nicht bekannt. Dafür gibt es eine Gemeinsamkeit mit ihren Vorgängern. Auch sie sorgen sich um den Zugang zu allen anderen Rohstoffen, an denen der deutsche Imperialismus Interesse hat.

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