2012

Für ein revolutionäres Neues Jahr!

Infomail 598, 4. Januar 2012

Das Jahr 2011 war ein Jahr der Massenprotestbewegungen, Streiks, Erhebungen und Revolutionen. Es begann im Januar in Tunesien und endete im Dezember in Russland. Millionen gingen auf die Straße und nahmen an Streiks teil für mehr Kontrolle über das eigene Leben. Deshalb machte das Time Magazine den „Protestierenden“ auch zur ‚Person des Jahres‘ 2011. Diese Vorgänge zeigen, dass die Bevölkerung in vielen Ländern der Erde nicht mehr willens ist, die Pläne der herrschenden Klassen und undemokratische Verfahrensweisen brav hinzunehmen, sondern sich an der Umgestaltung der Gesellschaft zum Besseren beteiligen möchten.

Am Beginn des neuen Jahres deuten die Zeichen der Weltwirtschaft auf Vertiefung der Krise. Ein zweiter Kreditkrach ist möglicherweise seit Anfang Dezember im Schwange. Mehrere Großbanken sind in ihrer Kreditwürdigkeit heruntergestuft worden. Europa steht am Rand eines Jahrzehnts von Austerität und Massenarmut, während die Reichen sich immer mehr auf Kosten der Massen mästen. Der Internationale Währungsfonds rechnet mit einer Wirtschaftsdepression wie in den 30er Jahren.

In 10 Jahren wird sich die Welt beträchtlich von der des Jahres 2011 unterscheiden. Der Zusammenbruch der Nachkriegsordnung und der beständige Niedergang der alten imperialistischen Ökonomien vollzieht sich vor dem Hintergrund des Aufstiegs Chinas als Großmacht und Rivale der westlichen imperialistischen Zentren. Doch auch China wird früher oder später eine Rezession ereilen.

2012 wird ein Jahr von Kämpfen, von neuen Widerstandswellen. Zwar werden auch sie mancherlei Rückschläge erleiden, aber die Zuversicht auf bedeutende Siege wird wachsen. Der Aufbau einer weltweiten  revolutionären Bewegung, die die Kräfte zur Durchkreuzung der Pläne der Kapitalistenklasse in Gang setzen kann, bleibt die herausragende Aufgabe der Zeit.

Als Teil unseres strategischen Ziels, unsere theoretische Aufarbeitung voranzutreiben, will die Liga für die Fünfte Internationale 2012 die Fragen des Aufstiegs China, die Möglichkeit zur Schaffung von neuen revolutionären, antikapitalistischen Organisationen und die Fortsetzung unserer Imperialismusanalyse ins Zentrum stellen. Mit der Herausgabe der ‚Degenerierten Revolution’ und einer Reihe anderer Dokumente hoffen wir, unsere Arbeit erfolgreich fortzusetzen und unsere Gedanken noch mehr verbreiten zu können. Unsere GenossInnen wollen sich in die kommenden strategischen Diskussionen einschalten, in die Besetzungsbewegung und in Arbeiterstreiks. Wir haben eine klare Botschaft: der Widerstand muss vereinigt und die Arbeiterbewegung radikalisiert werden.

Der Kapitalismus verbessert nicht die Lebenslage der Massen, sondern will sie nur für seine Krise zahlen lassen. Die Gegensätze werden sich innerhalb des Kapitalismus nicht aufheben lassen, sondern nur verschärfen. An die kampfbereiten Elemente müssen sich RevolutionärInnen wenden und sie davon überzeugen, dass es notwendig ist, vom Widerstand zur offenen Revolution überzugehen.

Wenn 2011 das Jahr der ‚Februar-Revolutionen‘ war, dann lasst uns dafür kämpfen, das aus 2012 das Jahr der ‚Oktober-Revolutionen’ wird!

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