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Mercedes-Werk in Sindelfingen

Unbefristeter Streik statt Betteln!

Arbeitermacht-Flugblatt, Infomail 458, 5. Dezember 2009

Seit vier Tagen ist im Werk Sindelfingen nichts mehr wie früher. Die Ankündigung, das neue Modell der C-Klasse ab 2014 in Tuscaloosa statt in Sindelfingen zu bauen, hat die Belegschaft in Aufruhr gebracht. Kundgebungen vorm Werkstor, Betriebsversammlungen und spontane Arbeitsniederlegungen wechseln sich ab. Es werden kaum noch Autos fertig.

Zetsche sagt, der Vorstand könne nicht anders. BR-Chef Klemm fordert bereits nicht mehr die C-Klasse, sondern nur eine Jobgarantie für die Beschäftigten. Damit ist die Vernichtung von tausenden Arbeitsplätzen vorprogrammiert - wenn wir es nicht stoppen!

Die Kraft dazu ist da. Wenn die Belegschaft die Arbeit verweigert, dann können sich Vorgesetzte und Betriebsräte den Mund fusselig reden oder drohen – in wenigen Tagen werden die anderen Daimler-Werke und viele Zulieferer genauso still stehen.

Kämpfen bis zum Ende – alle gemeinsam!

Das ist eine gewaltige Chance für alle Belegschaften: Überall – ob in Stuttgart, Bremen, Tuscaloosa, in Südafrika oder auch in China - drücken Krisen- und Sparprogramme, überall droht Personalabbau. Und dort, wo weiter produziert werden soll, drohen noch längere Arbeitszeit, Arbeitsverdichtung, Lohndrückerei und Ausweitung der Leiharbeit.

Es ist die Aufgabe der IG Metall, nicht nur kräftige Worte zu finden, sondern im Konzern, in der Region und bundesweit alle Metallerinnen und Metaller hinter diesem Kampf  zu vereinen. Dann kann die IG Metall es sich sparen, in den tausenden betroffenen Betrieben über Opfer der Beschäftigten, Standortsicherungen oder Beschäftigungsgesellschaften zu verhandeln.

Dann kann sie es sich auch sparen, die Vorstände der Autokonzerne aufzufordern, doch bitte ökologische Autos zu entwickeln. Wenn wir unsere Macht wirklich entfalten, dann können wir nicht nur entscheiden, wo produziert wird, sondern auch was. Wenn alle schreien, dass Zetsche weg soll, dann kann es doch nicht das Ziel sein, einen anderen Manager hinzusetzen, der nach der gleichen Logik entscheidet.

Alle Unternehmenspläne von Daimler müssen offen gelegt werden – und zwar für die Belegschaft, nicht nur für die Betriebsräte! Kein Vertrauen in den Vorstand von Daimler! Statt dessen: Entschädigungslose Enteignung von Mercedes unter Arbeiterkontrolle über Entwicklung und Produktion! Beschäftigte und Bevölkerung müssen entscheiden, was für wen gefertigt werden soll.

Die Frage der Zukunft ist nicht nur eine von Sindelfingen und Bremen. Im ganzen Konzern darf es keine Entlassungen geben – ob nun in Deutschland, den USA oder sonst wo! Gemeinsamer Kampf mit den KollegInnen international!

Jetzt ist es Zeit und möglich, damit Ernst zu machen. Die Kampfbereitschaft ist groß wie schon lange nicht. Wahl und Abwahl von Streikleitungen durch Abteilungsversammlungen! Aufbau von Solidaritätskomitees der Bevölkerung an jedem Ort der Region um Stuttgart!

Die Bevölkerung steht hinter den Belegschaften! Denn: Gegen die Pläne von Zetsche und Co. gibt es nur ein Mittel: Unbefristeter Streik, bis alle Angriffe vom Tisch sind!

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