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Globalisierung, Antikapitalismus und Krieg Ursprünge und Perspektiven einer Bewegung Wie kam es dazu? Globalisierung Von der Antiglobalisierung zum Antikapitalismus
Die Nichtregierungsorganisationen (NGOs) Ist ein neuer Reformismus möglich?
Susan George Vom Wunsch zur Wirklichkeit
Vorwort Die Bewegung gegen den globalen Kapitalismus, die mit den erfolgreichen Protesten von Seattle 1999 in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit rückte, hat in den letzten Jahren eine dramatische politische Entwicklung durchgemacht. Sie wuchs nicht nur zahlenmäßig rasch an. Auch ein innerer Differenzierungsprozess setzte ein - wie das bei jeder Massenbewegung, die sich auf verschiedene soziale Klassen und Schichten stützt, der Fall sein muss. In Göteborg und Genua wurde die Bewegung mit einer bis dahin in den kapitalistischen Metropolen für sie unbekannten Repressionswelle überzogen. Carlo Guiliani starb in den Straßen von Genua, erschossen von der Polizei. Diese Repression verstärkte auch die innere Differenzierung in der Bewegung, die sog. Gewaltdebatte rückte ins Zentrum. Die Frage nach den Zielen der Bewegung trat mehr und mehr in den Vordergrund. Der Anschlag auf das World Trade Centre vom 11. September warf eine andere Frage auf: die Frage nach der politischen Strategie der anti-kapitalistischen Bewegung im Krieg. Bisher hatte sie den globalen Kapitalismus oder seine Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der Menschen in der "Ersten" wie "Dritten" Welt im Visier. Die radikalsten Teile der Bewegung haben erkannt, dass das System des Kapitalismus Ursache aller großen Probleme der Menschheit ist, dass diese unlösbar sind, ohne das System selbst in Frage zu stellen und schließlich zu stürzen. Auch wenn die Kapitalismuskritik vieler AktivistInnen oft genug kleinbürgerlich-utopischen Charakter hat, so ändert das nichts am fortschrittlichen Charakter der Bewegung. Der Anti-Kapitalismus hunderttausender Jugendlicher und Arbeiter ist eine erfrischende Erscheinung nach der konterrevolutionären Entwicklung der frühen 1990er Jahre. Es wäre jedoch politisch kurzsichtig, die Augen vor den Schwächen dieser Kapitalismuskritik zu verschließen, weil diese, sollten sie nicht in der Diskussion überwunden werden, der Bewegung früher oder später auf die Füße fallen müssen. Der imperialistische Krieg gegen Afghanistan zeigt das ganz deutlich. Ohne Analyse des Klassencharakters dieses Krieges, ohne einen Begriff des Imperialismus als des aktuellen Stadiums der kapitalistischen Entwicklung kann eine klare, revolutionäre Haltung zur Kriegsfrage nicht entwickelt werden. Dementsprechend hat die Bewegung nicht einheitlich auf den Krieg von USA, NATO, BRD und ihrer Alliierten reagiert. Nur eine kleiner Teil hat eine anti-imperialistische Haltung eingenommen, trat für die Niederlage der imperialistischen Aggressoren und, trotz des reaktionären Taliban-Regimes, für die Verteidigung des halb-kolonialen Afghanistans ein. Viele sind zu einer "neutralen" Haltung gekommen, einige verteidigen gar den Kampf der "Demokratie" gegen die "Diktatur", der "Zivilisation" gegen den "Terrorismus". Die anti-kapitalistische Bewegung muss anti-imperialistisch werden! Die meisten Texte des vorliegenden Buches wurden vor dem 11. September und vor Ausbruch des imperialistischen Krieges gegen Afghanistan veröffentlicht. Wir haben daher diesem Buch eine internationale Erklärung revolutionärer KommunistInnen zum Krieg angefügt. Alle anderen Texte erschienen ursprünglich in englischer Sprache in der Broschüre "The anti-capitalist movement. A guide to action." Die Texte sind Ergebnis des politischen Eingreifens und der Diskussion im Rahmen einer internationalen trotzkistischen Strömung, der "Liga für eine revolutionär-kommunistische Internationale", in der BRD durch die Gruppe Arbeitermacht und in Österreich durch den ArbeiterInnenstandpunkt vertreten. Die Übersetzung wurde zwar mehrmals Korrektur gelesen. Wir bitten jedoch, sprachliche Schwächen und Anglizismen zu entschuldigen. Alle Zitate sind Übersetzungen von uns. In Sprache und Schreibweise haben wir uns um einen möglichst verständlichen Ausdruck bemüht. In der Publikation wird die Innen-Schreibweise verwandt, um die Bedeutung beider Geschlechter in der Gesellschaft und im politischen Kampf herauszustreichen. Wir haben allerdings darauf verzichtet, wo das politisch weniger wichtig ist (z.B. bei FaschistInnen) oder wo es die Lesbarkeit deutlich erhöht (zusammengesetzte Hauptwörter). Viel Spaß beim Lesen wünschen die Herausgeber
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