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Washtington

Größte Anti-Kriegsdemo seit 30 Jahren

Infomail 102, 23. Januar 2003

Eine halbe Million demonstrierten am 17. Januar gegen George Bush. Es war die bisher größte Anti-Kriegdemonstration. Die TeilnehmerInnen kamen aus allen Landesteilen. Vom frühen Morgen an waren die Straßen der US-Hauptstadt trotz bitterer Kälte mit Menschen überfüllt.

Die riesige Masse sammelte sich vor dem Capitol Building und setzte sich gegen 13.00 Richtung Washington Navy Yard unter Losungen wie "Regime Change Starts at Home" (Regimewechsel beginnt zuhause) in Bewegung.

Keine Bewegung ohne staatliche Schikanen und Repressalien. Am Ort der geplanten Abschlusskundgebung hatte die Stadtverwaltung einfach den Strom abgestellt und den Aufbau der Bühnenanlage und des Lautsprechersystems verboten. Die Demoleitung antwortete auf ihre Weise und führte die Massen Richtung Kongress, wodurch die Hauptstadt für weitere Stunden blockiert wurde.

Die Demonstration wurde vom US-weiten Anti-Kriegsbündnis ANSWER (Act Now to Stop War and End Racism) organisiert. Von ihnen stammt auch die Schätzung der Teilnehmerzahl auf eine halbe Million Menschen. Die Bullen wollten dagegen nur 30.000 bis 50.000 gesehen haben. Das war selbst der bürgerlichen Presse in den USA zu dummdreist gelogen. Auch sie konnte nicht umhin, von der größten Demonstration seit dem Vietnam-Krieg zu sprechen.

Dabei war Washington nicht der einzige Ort von Großdemos in den USA. Zur gleichen Zeit demonstrierten mehr als 100.000 in San Francisco. Weiter Massenkundgebungen fanden in Portland, Oregon, in Albuquerque, Tampa, Indianapolis usw. statt.

Nicht nur in den USA, sondern in fast allen Ländern der Welt kam es zu Massendemos.

In Kanada fanden die größten Kundgebungen in Toronto (20.000), Vancouver (20.000), Montreal (25.000) statt.
In vielen europäischen Städten fanden Solidaritätsaktionen mit den Protesten in Nordamerika statt - ein kleiner Vorgeschmack auf den vom Europäischen Sozialforum ausgerufenen europaweiten Aktionstag vom 15. Februar, zu dem auf dem ganzen Kontinent Millionen mobilisiert werden sollen.

In Deutschland fanden die größten Aktionen in Rostock und Tübingen statt. In Paris demonstrierten 6.000 Menschen. Einige Tausend gingen in verschiedenen britischen und irischen Städten auf die Straße.

Im Nahen Osten fanden Anti-Kriegskundgebungen in Damaskus, Kairo, Beirut sowie in Gaza statt. 3500 PalästinenserInnen marschierten mit irakischen Fahnen.

Die Anti-Kriegsbewegung gewinnt weltweit an Breite. Sie hat vor allem in den USA einen großen Erfolg errungen und einen Schritt vorwärts gemacht. Das stellt auch einer der Sprecher von ANSWER, Tony Murphy fest:

"Die Anti-Kriegsbewegung befindet sich jetzt auf einem ganz neuen Niveau. Jetzt sprechen wir von einer Kraft, die diesen Krieg wirklich stoppen kann. Das ist nicht nur eine schöne Hoffnung. Es gibt wirklich das Gefühl, dass das möglich ist."

Angesichts der Entschlossenheit der US-Administration sind das zweifellos mutige Worte. Denn auch die Millionen auf der Straße werden die imperialistischen Kriegstreiber nicht einfach durch ihre Zahl in die Knie zwingen können. Das kann nur gelingen, wenn sich die Anti-Kriegsbewegung auf die organisierte Arbeiterschaft und deren betriebliche, gewerkschaftliche und politische Kraft stützt.

Auch hier hat es einen wichtigen Fortschritt am Beginn des Jahres gegeben. Am 11. Januar gründeten über einhundert Delegierte und Aktivisten aus verschiedenen US-amerikanischen Gewerkschaften in Chicago 'U.S. Labor Against the War' (USLAW). Nach eigenen Angaben repräsentieren sie rund zwei Millionen Mitglieder.

Eine ähnliche innergewerkschaftliche Anti-Kriegsgruppierung wurde auch in Kanada gegründet.
Massendemos, Blockaden, Streiks, Besetzungen gegen Krieg - das ist die einzige Chance, den Kriegstreibern in die Parade zu fahren. Die Verhinderung der Kriegspläne und Ziele der Bush-Administration und ihrer Verbündeten wäre ein Sieg für die Arbeiterklasse und die Unterdrückten auf der ganzen Welt.

Sollte es aber zum Ausbruch des Kriegs kommen, muss die Anti-Kriegsbewegung klar Farbe bekennen - für die Niederlage der imperialistischen Aggressoren!

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