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N14-Demonstration in Bremen

Erwartungen wurden übertroffen

Anne Moll, Infomail 655, 17. November 2012

Innerhalb von drei Wochen hat ein Bündnis aus Attac, Linkspartei/SAV, SOLID, Gruppe Arbeitermacht, EDJ, Gewerkschaftsaktivisten u.a. kapitalismuskritische AktivistInnen in Bremen eine Demonstration auf die Beine gestellt, die viele Erwartungen übertroffen hat.

Rund 800 TeilnehmerInnen waren zum europäischen Aktions- und Generalstreiktag auf den Marktplatz gekommen, um ihre Solidarität mit dem Widerstand gegen die Sparhaushalte in anderen Ländern zu zeigen.

Von Gewerkschaften waren die IG Metall, die IG BAU, die NGG sowie ver.di vertreten. Ver.di war leider kaum sichtbar, bekam aber zwei Redebeiträge. Außerdem waren noch die FAU und M31 beteiligt.

Am Mittwochmorgen gab es in Bremen zudem einen Schulstreik, dessen TeilnehmerInnen sich um 12.00 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz versammelt hatten, um von dort mit 1.500 SchülerInnen durch die Stadt zu demonstrieren.

Laut Veranstalter, die Gesamtschülervertretung in Bremen, blieb die Teilnehmerzahl jedoch weit unter den Möglichkeiten, da in den Vorjahren schon bis zu 7.000 SchülerInnen beteiligt waren. Die SchülerInnen waren aber politisch sehr interessiert, z.B. auch am Flyer der Gruppe Arbeitermacht zum europäischen Aktions- und Generalstreiktag. Auch der Aufruf, am Abend an der Demonstration teilzunehmen, kam gut an.

Die relativ geringe Teilnehmerzahl ist wohl zum Teil der kurzfristigen Mobilisierung geschuldet, aber sicher auch den sehr allgemein gehaltenen Forderungen.

Der Protest ging v.a. um das „große Ganze“: Noten, Stress und Lerninhalte, die nicht selbstbestimmt sind. Das Schulsystem wurde insgesamt stark kritisiert. Eigenartigerweise wurde die Probleme fehlender LehrerInnen, fehlenden Geldes für Schulsanierung und Ausstattung der Schulen aber nicht besonders betont.

Um 17.30 Uhr begann dann die Auftaktkundgebung zur Solidaritätsdemonstration für die europäischen Nachbarländer und ihre Generalstreiks gegen die Troika-Politik. Mit zwei Zwischenkundgebungen ging der Demozug bis 19.30 Uhr zum Hauptbahnhof und zum DGB-Haus, wo eine griechische Aktivistin zu den Auswirkungen des Sparhaushaltes für die griechische Bevölkerung sprach.

Die Redebeiträge waren sehr gemischt, von gewerkschaftlichen Betriebsgruppen, über linke Gruppen bis zur DGB-Vorsitzenden, die GesamtschülerInnenvertretung und kirchliche Vertreter. Insgesamt gab es 16 kurze Redebeiträge.

Es gab auch eine Anfrage an die streikenden Kollegen von Neupack in Rotenburg an der Wümme, die aber leider nicht zur Demonstration kommen konnten.

Der Redebeitrag der ver.di-Betriebsgruppe und der unabhängigen Betriebsgruppe „uns reichts“ des Klinikums Bremen-Mitte machte für alle ZuhörerInnen deutlich, dass es auch in Bremen Sparprogramme mit krassen Auswirkungen gibt.

Wichtig war, dass am Schluss verabredet wurde, dass Solidarität und Widerstand gegen die Spar-Politik weitergehen müssen. In diesem Sinne wurde das nächste Bündnis-Treffen für den 28. November verabredet.

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