Arbeitermacht
Liga für die fünfte Internationale

Nord & Südamerika Europa Asien & Australien


google.de arbeitermacht.de

Bildungsstreik am 17. November

Proteste und Besetzungen weiten sich aus

Theo Tiger, Infomail 455, 19. November 2009

In 30 Städten wurde mit ca. 90.000 TeilnehmerInnen der heiße Herbst der Bildungsproteste in Deutschland eingeläutet. Der internationale Protesttag brachte auch in der Schweiz, in Polen, Österreich, Frankreich, Italien, USA, Serbien, Indonesien, Bangladesh, Ungarn, Mazedonien und Sierra Leone StudentInnen und SchülerInnen auf die Straße. Während der „education is not for sale“-Aktionswoche gab es Proteste in über 30 Ländern.

In Europa waren Italien (150.000 TeilnehmerInnen) und Deutschland die Schwerpunkte der Aktionen - aufgerüttelt von den Protesten und Uni-Besetzungen in Österreich seit Mitte Oktober.

Dass in Berlin um die 15.000 auf der Straße waren und in ganz Deutschland ca. 90.000 hätten vor einigen Wochen nur große OptimistInnen erwartet. Erst die Besetzungen in Österreich mobilisierten viele AktivistInnen an den Universitäten. Dies drückt sich bislang in ca. 50 besetzten Unis aus, aus Solidarität wurden Audimaxe, Hörsäle und studentische Räume besetzt.

Allerdings braucht diese Bewegung der BesetzerInnen mehr politische Perspektive als die Solidarität mit Österreich. Zwar stimmten vielerorts mehrere hundert StudentInnen in Vollversammlungen für die Besetzungen, doch spiegelt sich das nicht in der Zahl der tatsächlichen Besetzer- und AktivistInnen wider. Dieser Kreis umfasst an den größeren Unis vielleicht 500, an den kleineren oft nur 100.

Wir von REVOLUTION und der Gruppe Arbeitermacht unterstützten seit Sommer die internationalen Proteste, haben uns in Bildungskonferenzen in Bonn und Leipzig dafür stark gemacht. Dabei gab es zahlreichen Widerspruch bei den Konferenzen und den regionalen Bündnissen: einigen war ein zweiter Bildungsstreik innerhalb eines Jahres zu viel, andere meinten, dass die StudentInnen nach den Semesterferien nicht mobilisierbar wären, wieder andere hatten die Arbeit nach dem Juni eingestellt. Dies erklärt auch, warum die Zahlen vom 17.11. hinter denen des 17.6. mit 270.000 TeilnehmerInnen zurückfallen.

Das wir die Protestwoche der ISM (International Students Movement) unterstützt und in unseren Bündnissen dafür gekämpft haben, ist der Tatsache geschuldet, das wir diese Internationalisierung der Proteste als Fortschritt sehen.

Bei allen wichtigen Protesten im Bildungsbereich in Deutschland - 24.11. Hochschulrektorenkonferenz in Leipzig oder der Kulusministerkonferenz am 10.12. in Bonn - wird es wichtig sein, die internationalen Bildungsproteste der Jugend zusammen zuführen. Doch dafür brauchen wir mehr als nur Netzwerke, dafür brauchen wir demokratische, internationale Koordinierung des Bildungsstreiks und Demonstrationen.

Leserbrief schreiben   zur Startseite

Wöchentliche E-News
der Gruppe Arbeitermacht

:: Archiv ::