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Bettlermarsch in Hamburg

Ihr Reichtum ist unsere Armut

Infomail 289, 1. Dezember 2006

Hamburgs Schmuddelwetter schien dazu angetan, von der Teilnahme an einer Protestveranstaltung am 11.11.2006 abzuhalten. Am Spielbudenplatz auf Sankt Pauli versammelten sich zunächst nur etwa 50 DemonstrantInnen, um den diesjährigen Bettlermarsch durch Hamburg zu starten.

Doch als er sich in Richtung Innenstadt in Bewegung setzte, verachtfachte sich der Zug aus Arbeitslosen und sozial Benachteiligten bald. Dies war bereits der fünfte Marsch seiner Art seit 2002. Ins Leben gerufen wurde er durch Holger Hanisch, den kürzlich verstorbenen Leiter einer Obdachlosen-Betreuungsstätte. Aufgerufen hatten dazu mehrere Sozialinitiativen, darunter PENG (Aktive Erwerbslose und Geringverdiener). Zwar hatte auch der DGB in Hamburg den Aufruf unterstützt, es aber bei dieser Formalie belassen - die Demo selbst wurde nicht unterstützt.

So wurde das politisches Gepräge des Zuges durch kämpferische Initiativen wie dem Sozialforum Eimsbüttel bestimmt, die die Haupttransparente mit der Aufschrift „Ihr Reichtum ist unsere Armut. Weg mit Hartz IV!“ und „Der Kapitalismus ist ein Verbrechen an der Menschheit“ trugen. Die Ansprache auf der Abschlusskundgebung hielt Rolf Becker, der bekannte Schauspieler und IG-Medien-Aktivist.

Natürlich wird diese Demonstration von Beust und Konsorten nicht aus ihren gemütlichen Amtsstuben aufscheuchen. Aber selbst sie kommen nicht umhin, die immer länger werdenden Schlangen vor den Suppenküchen, darunter viele Kinder, zur Kenntnis zu nehmen. Das 19. Jahrhundert mit Deregulation des Arbeitsmarktes, zunehmender sozialer Entrechtung und Armut kehrt zurück.

Die Sozialräuber von heute möchten das Problem durch Umverteilung innerhalb der Lohnabhängigenklasse lösen. Umso wichtiger ist es, den Kampf unter politischen Losungen aufzunehmen, die nicht um Almosen betteln, sondern das kranke System insgesamt angreifen. Die Aktion sollte Ansporn sein, weitere folgen zu lassen und die kampfbereiten Kräfte gegen das Kapital aus allen Bereichen zusammenzuführen.

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